Hey Francis 
Ja, ich würde es definitiv wieder machen.
Eine Lektorin hatte mir in einem Schreibseminar mal dazu geraten, meine Weihnachtshäsin weiß zu machen, damit sie ein Alleinstellungsmerkmal hatte. Hab ich umgesetzt. Was ich dadurch aber nicht gesehen habe: Ich hatte nun eine Geschichte, in der die braunen Hasen die weiße Häsin mobben … autsch!
Die Hautfarbe habe ich immer nur beschrieben, wenn sie nicht weiß war. Dadurch habe ich vermittelt: Weiß ist normal, alles andere muss ich euch erklären.
Und Hopsi hat sich in der Weihnachtswerkstatt nur mit den Weißen angefreundet. Ist mir nicht aufgefallen.
All das habe ich nach dem Sensitivity Reading geändert. Hopsi wurde wieder eine braune Häsin. Sie ist die erste Weihnachtshäsin der Welt - wie viel Alleinstellungsmerkmal braucht man da noch?! Ich beschreibe die Hautfarben entweder gar nicht (man sieht sie ja auf den Illustrationen), oder sowohl die weiße als auch die braune Haut. Und das Engelchen Angelina war vorher weiß und blond. Nun ist sie schwarz, hat schwarze Haare und zwei lila Haarsträhnen (letzeres, weil meine Friseurin sich weigert, das bei mir zu machen). So hatte Hopsi auch eine nicht-weiße Freundin.
Das waren alles Dinge, die mir einfach nicht bewusst waren. Wenn sie einem aber erklärt werden, versteht man es und fragt sich, wieso man das nicht gleich gesehen hat.
Auch bei anderen sensiblen Inhalt würde ich wieder eine Sensitivity Readerin zu Rate ziehen.