Das 11. Türchen: weihnachtliches Zitat

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Die Art des Gebens ist wichtiger als die Gabe selbst.

Pierre Corneille (1606 – 1684)

Seht ihr das auch so?
Ich stimme absolut zu. Ich habe sofort ein gemaltes Bild oder Bastelstück vor Augen, das mir von einem Kind geschenkt wird.
Und, wenn ich ehrlich bin, ist es nicht schön und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ich das Bastelstück irgendwann wegtue.
Aber: Diese Geschenke treiben mir die Tränen in die Augen vor Rührung.
Ich bitte die Kinder immer mir diese Geschenke zu unterzeichnen und schreibe das Datum darauf. Bisher sammel ich alle Werke in einem Schrank auf der Arbeit. Mal sehen, wann das Fach zu voll ist und ich aussortieren muss.
Aber eigentlich geht es ja auch gar nicht um die Gabe, sondern um die Art des Gebens

Was für ein schönes Zitat!

Gestern haben wir den Film “Noelle” auf dem Disney-Channel geschaut und da geht es auch viel um das Geben. Ich muss gestehen, ich hab ziemlich viel geweint.
Und ja, die Art des Gebens oder wenn sich jemand einfach viel Mühe gegeben oder Gedanken gemacht hat, ist für mich wichtiger, als das Geschenk an sich.

Ja, das sehe ich auch so. Wirklich schön ausgewählt.

Manchmal finde ich allein die Idee zu einem Geschenk schon als das größte Geschenk - also wenn einer sich so Gedanken macht, dass er etwas findet, das überrascht und erfreut - und zwar ohne zu fragen oder Absprachen zu treffen.

Was für ein schönes Zitat.
Und es lässt sich auch auf das Schreiben übertragen: Wenn das, was wir der Welt damit schenken können, wichtiger wird als das Autoren-Ego.

Ja, dem stimme ich zu. Als kleines Beispiel, habe ich schon als Kind und bis ins Erwachsenenalter besonders die Pakete meiner Tante geliebt. Die Geschenke an sich waren immer Kleinigkeiten, gerne auch etwas Gebrauchtes oder Altes. Das allein hatte Charme.

Aber das Wichtigste war die liebevolle Verpackung. Gerne in Seidenpapier mit Baskbändern. Mit Tannenzapfen und kleinen Ästen, gesammelten Muscheln, ausgeschnittenen Figuren, hinein gestreutem Konfetti. Immer wieder fand sich auch eine kleine Kerze oder ein Schokokugel, ein verpackter Teebeutel oder ein Stückchen Marzipan.

Und all das hat immer auch ganz besonders geduftet.

Dieses Zitat passt auch sehr gut zu den Wichteltexten der Schreibnacht. Dass sich jemand bemüht und Zeit nimmt einen Text zu schreiben ist das Wichtige.

Das Zitat hat mich an eine Situation aus der Kindheit erinnert. Diese Erinnerung kommt häufig in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Texten auf. Vor allem wenn ich im Wald unterwegs bin und dann die Walderdbeeren sehe.
Die kleine Tochter einer Nachbarin streckte mir damals einen Strauß Walderdbeeren entgegen. Sie sagte dabei das Wort „Erdbeeren“ so wie es kleine Kinder aussprechen. Obwohl es dort auf den Berghängen die Walderdbeeren in großen Mengen gab, war es etwas Besonderes einen Walderdbeeren-Strauß aus dem Garten zu bekommen. Vor allem da die Berghänge für Kinder manchmal sehr steil waren. Jetzt im Erwachsenenalter erkennt man dass sich das kleine Kind die Mühe gemacht hatte aus dem Garten einen Erdbeerstrauß zusammenzustellen.

Von den Erwachsenen wurden die Walderdbeeren in der Regel in einer Schale oder auf einem Teller angeboten. Wenn in einem Haus Plätzchen gebacken wurden dann brachte jemand den Nachbarn ein paar zum Verkosten oder die Nachbarn kamen durch den Geruch angelockt an das Hoftor um nebenbei noch die Neuigkeiten zu erfahren.

Einmal hat jemand vor der Abreise im Garten ein paar Küchenkräuter gesetzt. Diese waren vielleicht nach mehreren Jahren teilweise noch dort und erinnerten an die freundliche Geste. Auch Jahre später erinnern bestimmte Speisen, die mit diesen Kräutern gewürzt werden, an diese frühere Pflanzaktion.

Vor einigen Jahren wurden Armbänder aus Gummiringen geflochten. Damals bekam ich von einem kleinen Kind eines das es selbst hergestellt hat und es hängt immer noch an dem Haken einer Pinwand aus Kork. Obwohl ich keine derartigen Armbänder trage fand ich die Form und wie die Gummiringe verflochten waren sehr interessant.

Auch die Natur kann einem Dinge auf eine besondere Art geben. Einmal fiel eine Kastanie vom Baum herunter, prallte auf dem Asphalt des Gehwegs ab und blieb auf oben auf der Hecke liegen. Die von der Hecke mitgenommene Kastanie liegt dann in einem Regal und mit der Zeit kommen weitere dazu die unterwegs gefunden werden. Bei mehreren können sie dann nicht mehr auseinander gehalten werden, doch die Erinnerung an das Ereignis ist das eigentliche Geschenk.

Hallo zusammen,
dem Zitat kann ich nur voll und ganz zustimmen. Es gab eine Zeit, da konnte ich die selbst gemachten Geschenke, wobei das Selbermachen bzw. herstellen ja auch eine Art des Gebens ist, gar nicht richtig schätzen.
Heute steht diese Art des Gebens bei mir umso höher. Sie beginnt m.E. schon bei den Gedanken, die man sich um das Geschenk macht.
In dem Zusammenhang fällt mir eine Situation ein, in der zu Weihnachten meine Patentante glaubte, mir mit einem Satz Unterwäsche (die Empfehlung kam von meiner Mutter), eine große Freude machen zu können. Entsprechend war wohl auch mein Minenspiel, nämlich grottenschlecht und sehr übelnehmend.
Da waren sowohl die Art des Gebens als auch die Gabe selbst sprichwörtlich volle Kanne in die Hose gegangen. Aber da sieht man mal, wie sehr sich solche eigentlich nebensächliche Szenen tief ins Unterbewusstsein einbrennen können.
Euch allen noch einen schönen und besinnlichen 3. Advent.