@sebmeissner Klingt sehr interessant dein Schreibprozess! Ich habe auch gerade das Gefühl, dass mein Manuskript mir Lektionen erteilt und nicht andersherum Ich habe die Kernstory geschrieben und arbeite an einer anderen, höheren Ebene, die relativ kommentierend gegenüber der Kernstory daherkommt und das ist ein interessantes Erlebnis. Deshalb habe ich mich in deiner Formulierung “erwacht die Perspektive und bewertet das Chaos” sehr wiedergefunden, denn das ist, was gerade passiert.

Aber gleichzeitig arbeite ich noch an einem anderen Buchprojekt, bei dem ich während der Schreibnacht weiterkommen möchte und darauf freue ich mich schon Habe heute nämlich bisher noch nichts für die beiden Buchprojekte getan, dafür aber drei Blogposts geschrieben, worauf ich auch ziemlich stolz bin. Und auf dem Balkon gesessen und Brave New World gelesen, denn bei uns war es auch echt richtig schön frühlingshaft

@Myosotis Dann viel Glück beim Überarbeiten heute! Deine Vorbereitung klingt doch schon mal sehr hilfreich!

@jens Genau! Ich habe mal gehört, dass es auch sowas wie das Gegenteil zum Werther-Effekt gibt, ich glaube, es heißt der Papageno Effekt? Weiß aber nicht so genau, wo es herkommt. Aber es soll wohl Bücher, Serien etc. beschreiben, über Menschen, die in suizidalen Krisen stecken, aber sich nicht umbringen und es ermutigt damit die Leser*innen auch weiterzumachen, wenn sie in solchen Situationen sind. Das finde ich total interessant! Es geht also auch anders.

Aber jetzt bin ich ganz schön weit vom Thema True Crime abgedriftet

@schreibgeist Bei Tote Mädchen Lügen nicht gab es Suizid-Nachahmerinnen. Ich hab da mal ein ziemlich emotionales Interview mit einer betroffenen Mutter gelesen, weiß aber nicht mehr genau wo. Netflix hat dann auch irgendwann reagiert und erst Triggerwarnungen eingefügt und schließlich die detaillierte Suizid-Szene rausgeschnitten. Hier ein Artikel, falls dich das interessiert: https://taz.de/Teenager-Suizide-nach-13-Reasons-Why/!5593519/

@jens Guter Tipp mit den Schreibdilettanten, werde ich mir mal anhören Ja, Antagonisten zu bauen, macht echt Spaß, wobei es bei mir bisher eher der Stellvertreter-Antagonist ist, der vorkommt, der Echte hatte noch keinen Auftritt, der ist eher so ein Mythos bisher.

@Lou Der Wal und das Ende der Welt ist schon seit nem Jahr oder so auf meiner Wunschliste, aber ich kam nie dazu. Habe bisher eigentlich nur gute Meinungen dazu gehört. Was hat dir denn nicht gefallen?

@schreibratte Ich kenne sogar Leute, die nicht mal einen Film ein zweites Mal schauen würden, auch wenn sie ihn super fanden, weil “ist doch langweilig, wenn ich schon weiß, was passiert”. Dabei ist das oft genau der Grund, weshalb ich ab und zu zu schon bekannten Filmen und Büchern greife: Ich weiß, dass es sich lohnt - kein Risiko. Wobei ich finde, dass das nicht vergleichbar ist mit dem Gefühl, ein richtig gutes Buch zum ersten Mal zu lesen und komplett gefesselt zu werden. Ich denke mir oft: Ich wünschte, ich könnte dieses Buch aus meinem Gedächtnis löschen, um das noch einmal zu erleben, es zum ersten Mal zu lesen Aber ja, aus Schreib-Sicht finde ich es auch sinnvoll, Bücher, die einen inspirieren, mehrmals zu lesen, um kein geniales Detail zu verpassen.

Ich habe Vortex fertiggelesen - war okay.
Jetzt lese ich Eve of Man, wobei die Grundidee meiner Meinung nach ne Menge logische Lücken hat, aber die Story an sich überrascht mich echt positiv.

@schreibgeist Ja, ich denke auch, das ist sicher eher selten - also vielleicht eher so als Motivation als als How To vielleicht. Ich dachte daran, weil ja z.B. Tote Mädchen lügen nicht dafür kritisiert wurde, dass es Nachahmer gab. So ein Werther Effekt - nur im Fall von True Crime halt mit Mord oder Entführung oder was auch immer.
Aber ich teile auch die Ansicht, dass Menschen im Grunde gut sind. Doch Verzweiflung sollte man nicht unterschätzen, wir sprechen hier ja nur von einem winzigen Anteil, aber der reicht schon, um jemandes Leben zu beenden, wenn’s blöd läuft.