• Hekabe

    Also gerade höre ich “Human” von Rag’n’Bone Man in Dauerschleife. Einfach weil der Beat gerade sehr gut zu meinem Arbeitsrhythmus passt. :D

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  • Hekabe

    @Davebones Die Kommentare sind ja inzwischen bei dem verlinkten Artikel geschlossen, deshalb also hier, in erster Linie, weil ich das Thema sehr wichtig und in deinem Post problematisch finde:

    Du schreibst “Die beiden häufigsten Argumente, die gegen Rape-Fiction sprechen sollen sind: 1. Es verherrlicht einen Strafbestand 2. Es wirft ein schlechtes Licht auf Autoren und die Literatur”, was beides nicht stimmt. Die zentralen Argumente gegen rapefiction sind nicht, dass Vergewaltigungen in der Literatur dargestellt werden, sondern, dass sie rapeculture bestätigen und weiter füttern. Natürlich gibt es auch immer die, die ein komplettes Verbot fordern, aber das geht am Kern der Debatte (zuletzt angestoßen durch “Paper Princess”) vorbei. (Zu dem Thema gab es auch im Forum einen Thread, in dem Kelly einiges wichtiges geschrieben hat. Guck mal hier: https://www.schreibnacht.de/topic/7470/wir-müssen-reden ) Die beiden Argumente, die du an der Stelle in dem Post nennst, sind tatsächlich weitgehend haltlos. Die Verherrlichung von Strafbeständen geschieht auch in jedem Gangster-Film und den meisten Videospielen und das schlechte Licht, das es werfen könnte, ist eine subjektive Wahrnehmung, die schon durch die Vielfalt von Literatur sich selbst erübrigt.
    rapeculture dagegen ist etwas Gesellschaftliches und Kunst gehört zu einer Gesellschaft dazu wie alles andere auch. Und diese Art von Büchern bestärken auf diese Weise gesellschaftliche Mechanismen wie victim blaming und das wiederum ist brandgefährlich. Wir haben - zum Glück! - keine Zensur, d.h. ein staatliches Verbot von rapefiction wird es nicht geben und das ist auch gut so, trotzdem ist es verdammt wichtig, dass rapefiction von Lesern mehr und mehr geächtet wird. Wir haben ohnehin schon eine viel zu hohe Dunkelziffer was sexuelle Belästigung und Vergewaltigungen angeht und Bücher, die das diffuse Gefühl von “es ist okay, wenn mich mein Partner in meiner Beziehung wie scheiße behandelt und mit mir Dinge tut, die ich eigentlich gar nicht will” (etwas überspitzt formuliert) weiter befeuern, sind schlicht ein Problem. Vielleicht ist auch “geschmacklos” eine bessere Bezeichnung, des Pudels Kern bleibt.
    Ich verstehe, dass es dir um Kunstfreiheit geht und damit hast du auch recht, das Thema ist allerding weitaus komplizierter als bloße Kunstfreiheit. (Und nur als Gegenbeispiel: Die berüchtigte Folterszene in Grand Theft Auto, die vom Spiel kritischer behandelt wurde als so ziemlich jede problematische Szene in rapefiction behandelt wird, hat umgekehrt auch sehr viel Kritik einstecken müssen und das Spiel außerhalb der Gaming-Community sehr in Verruf gebracht. Das Prinzip ist dasselbe.)
    So. Genug davon, ich konnte gerade einfach den Text nicht so unkommentiert stehen lassen.

    Wer bei mir kommentieren will, kann sich auf www.geekgefluester.de gerne irgendetwas aussuchen, im Grunde ist mir das aber gleich, mir ging es hier wie gesagt ausnahmsweise nur zweitrangig um das Forenspiel. Sorry für die Zeckentfremdung, aber ich wollte diesen Kommentar dann nicht z.B. per Twitter ablassen.

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Es scheint als hättest du die Verbindung zu Schreibnacht verloren, bitte warte während wir versuchen sie wieder aufzubauen.