Ich hab’s tatsächlich noch einbauen können - es hat super in die nächste Szene gepasst und mich inspiriert, danke dafür
In dieser Szene bittet meine Protagonistin Dany ihren Vater, ihre Partnerin Sam in den Ferien zu sich einladen zu dürfen. Der Vater ist ein bisschen homophob, deshalb fürchtet sie sich davor, ihn zu fragen.
“Während Sabine noch den Herd und die Arbeitsfläche putzt, stehle ich mich ins Wohnzimmer, wo mein Vater fernsieht. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich wische meine feuchten Handflächen an meiner Jeans ab. Was, wenn er nein sagt? Bin ich stark genug, ihm Kontra zu geben? Oder werde ich einknicken wie ein Grashalm im Wind? Ich räuspere mich. Aus irgendeinem Grund klingt meine Stimme ganz heiser, als ich sage: „Papa, kann ich kurz mit dir sprechen?“
Er sieht mich an und nickt. „Natürlich. Was hast du auf dem Herzen?“
Ich setze mich neben ihm auf die Couch. Wie soll ich anfangen? Mir fehlen buchstäblich die Worte. „Ich … ähm …“, stammle ich. Mensch, Dany, reiß dich zusammen! „Ich wollte fragen, ob Sam herkommen darf. Sie ist ganz alleine zu Hause und ihr ist langweilig, dabei könnten wir zusammen so viel Schönes unternehmen.“ Er setzt an, um etwas zu sagen, doch ich schiebe schnell noch hinterher: „Dann würdet ihr euch endlich kennenlernen und vielleicht magst du sie ja. Sie ist wirklich eine ganz liebe Person und …“
„Wenn sie zu uns kommt, wo soll sie denn dann schlafen?“ Papa rückt seine Brille zurecht.
„Na, in meinem Zimmer“, antworte ich prompt.
„Kommt nicht in die Tüte! Am Schluss habt ihr noch … ich meine, … ich …“
„Wir hatten im Internat keinen Sex und werden es auch hier nicht haben.“ Meine Stimme klingt strenger, als ich es beabsichtigt habe.
Mein Vater wiegt den Kopf hin und her. „Wer weiß“, sagt er. „Gelegenheit macht Liebe.“
Ich rolle mit den Augen. „Erstens heißt das Gelegenheit macht Diebe und zweitens ist das meine Privatsache, mit wem ich ins Bett gehe.“
„Nein, eben nicht“, sagt Papa. „Du bist erst sechzehn. Ich habe Verantwortung für dich.“
„Sie‘s mal so: Ich kann nicht schwanger werden.“
Doch mein Vater schüttelt vehement den Kopf. „Auf gar keinen Fall werde ich zulassen, dass ihr hier … in meinem Haus … also …“ Er wird knallrot. Wenigstens ist es ihm genauso unangenehm über das Thema zu diskutieren, wie mir.
„Okay, ich verspreche dir hoch und heilig, dass wir keinen Sex haben werden.“
„Samantha schläft auf der Couch. Hier im Wohnzimmer.“
Ich seufze. „Meinetwegen auch das. Darf sich dann kommen? Bitte, bitte!“ Ich hasse es, ihn so anflehen zu müssen. Doch es ist mir wirklich wichtig, dass er einwilligt. Ich zittere am ganzen Körper, weil ich so angespannt bin und mich vor seiner Antwort fürchte.
„Eine Woche“, sagt Papa und ich falle ihm um den Hals. „Aber keinen Tag länger!“”
Ich bin nur ein schwarzer Geist, dessen Spinnerei Wort für Wort auf das Papier tröpfelt.
Dream & Create! <3