@schreibratte Haben wir die gleiche Mutter?
Okay, mir ist grade noch was richtig lustiges eingefallen
Mein Bruder war ja schon immer ziemlich schlau und er hat das natürlich schnell durchschaut, dass sein Dad immer zuuufällig verschwunden ist, als das Christkind das Glöckchen geläutet hat. Dann hab ich das ein Jahr übernommen, hat er natürlich auch geschnallt, dass wer fehlt (ehrlich, mir ist das in dem Alter nie aufgefallen ). Dann wurde mein Stiefdad kreativ. Jetzt muss ich leider ein bisschen ausholen, damit das alles Sinn ergibt Wohnzimmer und Küche sind in meinem Elternhaus miteinander verbunden und haben zwei Türen. Die Wohnzimmertür ist teilweise aus Glas und da der Baum immer schon da drin steht, haben wir da immer eine Kuscheldecke über die Tür gehängt, damit man nicht reinschauen kann. Also man muss durch die Küche, übers Esszimmer ins Wohnzimmer gehen an Heiligabend (also damals halt xD). Da mein Bruder dann alle im Blick haben wollte, hat mein Stiefdad das Glöckchen innen an der Wohnzimmertür befestigt und eine durchsichtige Nylonschnur außen hängen lassen, so dass er ganz chillig hinter seinem Rücken daran ziehen und das Glöckchen läuten lassen konnte. Mein Bruder war zu der Zeit dann schon extrem verwirrt, weil er dann schon in einem Alter war, in dem man eigentlich nicht mehr glaubt und es war ihm auch klar, dass es das Christkind nicht gibt, aber solche Aktionen haben ihn dann doch extrem verwirrt Er hat dann auch angefangen, dass er unsere Hände kontrolliert und sagt wir sollen uns alle in meinem Zimmer versammeln, damit niemand mehr an der Wohnzimmertür steht Mein Stiefdad ist aber halt auch nicht auf den Kopf gefallen und hat dann das Glöckchen mit einem Motor hinter dem Fernseher montiert und die Fernbedienung dazu in meinem Zimmer, da war das Fragezeichen über dem Kopf meines Bruders echt groß Das war schon ne mega Aktion, muss ich sagen
Was auch lieb war, war damals als er 11 war und das erste Mal an Heiligabend zu Hause war. Es sich irgendwie so ergeben, dass wir Kinder erst zu Hause bleiben durften, als wir im Gymnasium anfingen, davor waren wir immer mit den Großeltern in der Kirche und wurden dann noch bei ihnen zu Hause bespaßt. Bei mir war es damals so, dass ich mich schon so gefreut hatte, dass ich endlich helfen durfte beim Baum schmücken und allem. Das war bei meinem Bruder dann zuerst auch so, aber als es dann so weit war, hat er sich den ganzen Tag in seinem Zimmer verschanzt und den Baum sehr skeptisch begutachtet, als würden wir etwas Verbotenes machen Das war so lieb, als er alle halbe Stunde mal runtergekommen, um durchs Wohnzimmer zu laufen, schief zu gucken und dann schnell wieder abzuhauen Ich glaub die Neugier hat ihn ins Wohnzimmer getrieben, aber als er dann gesehen hat, dass wir fleißige Wichtel spielen, war ihm das zu unheimlich
Eꜱ ꜱᴄʜʀᴇɪʙᴛ ᴋᴇɪɴᴇʀ ᴡɪᴇ ᴇɪɴ Gᴏᴛᴛ﹐ ᴅᴇʀ ɴɪᴄʜᴛ ɢᴇʟɪᴛᴛᴇɴ ʜᴀᴛ ᴡɪᴇ ᴇɪɴ Hᴜɴᴅ.
[Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach]