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    splittertinte

    Re: 4. Aufgabe
    Wenn ich in den Spiegel sehe sehe ich verschwommen und verwackelt einen Umriss aus zitternden Augenlidern, die der Bettwärme entstiegen den Morgen einfangen. Ich sehe, dass ich gar nichts sehe und merke, dass das Gesehene nicht mehr ist als ein Umriss. Die lilablauen Streifen, die wie Zweige meine Oberschenkel umschließen und die Narben aus vergangenen Nächten, in denen Schlaflos zeitlos war. Wenn ich in den Spiegel sehe sehe ich, dass er mir nur zeigt was ich sehen will, dass die Leute sehen was sie sehen wollen und so verschwimme ich, ohne zu Blinzeln und mein Körper breitet sich aus wie über eine Leinwand, hautfarbener Lack, der sich ausbreitet und alles Spiegelnde verschluckt. Wenn ich in den Spiegel sehe dann sehe ich verschwommen und verwackelt mein Ich. Ein Teil davon, ein Stück, ein Splitter bloß.

    Verfasst in 52. Schreibnacht weiterlesen

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