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Betty Blue
Oh ja! Das Ding im SP ist ja - man hat keinen Verlag hinter sich, der einem sagt “Hey, das ist gut, das kannst du so veröffentlichen!” Diese Entscheidung, wann es gut ist, muss man selber treffen, und ich bin oft sehr unsicher in solchen Belangen.
Auch in Schreibkrisen, wenn ich einfach keinen Spaß am Schreiben habe oder partout nicht weiterkomme, überlege ich immer mal wieder, hinzuschmeißen. Aber eigentlich weiß ich auch, dass ich das nie könnte, weil das Schreiben mir viel zu wichtig ist.
Es hilft mir, mir selbst zu verdeutlichen, dass Zweifel normal und in Ordnung sind und dass sie verfliegen werden, wenn ich mich nicht zu sehr hängen lasse. Außerdem der Austausch mit anderen Schreibenden - das ist so unglaublich viel wert, ich kann’s nur immer wieder betonen!
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Betty Blue
I see what you did there
Vor fünf Jahren und 26 Tagen habe ich mich hier in der Schreibnacht registriert. Was würde ich der Anna von damals sagen?
“Du tust das Richtige. Dieses Forum wird dir ganz neue Möglichkeiten aufzeigen und du wirst dir ein Schreibleben ohne die Schreibnacht bald gar nicht mehr vorstellen können. Also hör auf, dir ständig Gedanken über alles zu machen, und registrier dich da! Oh, und wenn es so weit ist - hab nicht so unglaublich viel Angst vor Instagram, das beißt nicht.”
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Betty Blue
Erst das Buch, dann der Titel.
Ganz lange lief SPLITTERSTERNE: Toter Himmel bei mir unter dem Arbeitstitel Raining Stars, das ist ein Songtitel der Band Lord of the Lost. Deren Musik hab ich zum Schreiben immer gehört und Raining Stars ist eins meiner liebsten Lieder, und ich glaube, es lief gerade, als ich mein NaNo-Projekt angelegt habe… Jedenfalls hatte der Titel sich bei mir eingebrannt. Ich war fast so weit, die Band anzuschreiben und zu fragen, ob ich ihn benutzen darfAber ich mag deutsche Titel für Bücher, die in Deutschland spielen. (Und hab mich nicht getraut, ich geb’s ja zu.) Also hab ich versucht, den Raining Stars-Vibe irgendwie ins Deutsche zu transferieren, und rausgekommen ist dann eben SPLITTERSTERNE. Mittlerweile find ich das auch viel besser als Raining Stars!
(Teil 2 und 3 laufen unter den Arbeitstitel Doomsday Disco und Utopya, was auch beides Songs dieser Band sind…)
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Betty Blue
Ich bin jetzt seit fünf Jahren hier und kann ganz offen und ehrlich sagen, dass ich ohne die Schreibnacht nicht an dem Punkt wäre, an dem ich bin. Ohne all die Unterstützung und Motivation, die ich hier erfahren habe und noch erfahre, hätte ich mich nie ans Selfpublishing getraut. Ich hätte mich nie an Instagram gewagt, nie meine erste Online-Lesung gehalten, nie den Mut gefunden, auf der Arbeit zu erzählen, dass ich schreibe. Die Schreibnacht ist ein ganz integraler Bestandteil meines Autorinnenlebens! Ich habe hier so viel gelernt, Kontakte geknüpft, tolle Leute kennen gelernt… Das ist unglaublich schön!
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Betty Blue
Zweifel sind ganz normal, glaube ich, und auch ein Zeichen, das man bereit ist, sich selbst zu reflektieren. Wenn man keine Zweifel hätte, würde man einfach alles in die Welt raushauen und die Qualität würde darunter leiden.
Trotzdem ist dieser innere Kritiker manchmal sehr schwer zu händeln. Mir hilft es in solchen Situationen, darüber zu sprechen. Ich tausche mich dann mit anderen Schreibenden aus, im Idealfall mit jemandem, der weiß, was ich schreibe. Dadurch bekomme ich Bestätigung von außen, das hilft natürlich dem Ego, und gleichzeitig - was vielleicht noch viel wichtiger ist - das Wissen, mit diesem Problem nicht allein zu sein. (Außerdem hilft es gelegentlich, einfach mal ausgiebig zu jammern.) Wir alle kämpfen hin und wieder mit dem inneren Kritiker. Und das ist okay, und es ist auch okay, sich deswegen eine Pause vom Schreiben zu gönnen. Man sollte nur nicht aufgeben
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Betty Blue
Spoilerfrei ist das jetzt gar nicht so leicht zu beantworten. Deswegen beziehe ich es mal auf alle meine Schreibprojekte und nicht nur auf die SPLITTERSTERNE-Trilogie…
Ich bin kein Fan davon, Charaktere nur des Dramas wegen sterben zu lassen. Wenn der Plot es aber erfordert, bringe ich auch mal Protagonist:innen um - oder Figuren, die ich selber sehr liebe. Denn so nervig es ist, wenn jemand nur sterben muss, damit was passiert, so nervig finde ich es auch, wenn alle immer alles überleben, obwohl die Logik irgendwie gebietet, dass nicht alle durchkommen können.
Dann tippe ich die Szene und bin noch während des Schreibens ein bisschen schockiert von dem, was ich da gerade schreibe… Hinterher jammere ich dann gern bei Leuten, die das Projekt kennen, und lese dann obsessiv meine Lieblingsszenen mit dem Charakter nochmal.
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Betty Blue
Erotik
Klingt jetzt vielleicht prüde, aber ich schreibe nicht gern Spice Szenen. (Ich finde sie nicht so schwer wie Romantik, aber ich mag sie auch nicht.) Einen Roman zu schreiben, an dem sich erotische Szene an erotische Szene reiht, kann ich mir so gar nicht vorstellen… Ich wüsste nicht, wo ich dazwischen den Plot einbringen sollte. Klar, andere Leute schaffen das - mal mehr, mal weniger - aber ich? Nein, ich bleibe lieber dabei, Sachen explodieren zu lassen -
Betty Blue
Für den Moment bin ich sehr glücklich im Selfpublishing. Ich habe großen Spaß daran, alles selbst zu entscheiden, und möchte mir da nicht reinreden lassen. Klar weiß ich, das Verlage sich nicht hinstellen und alles umschmeißen, aber ich bin im SP halt doch wesentlich freier.
Kategorisch ausschließen möchte ich eine Zusammenarbeit mit einem Verlag trotzdem nicht. Wer weiß schon, was noch kommt?
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Betty Blue
Wenn ich daran denke, dass das ursprünglich mal ein Einteiler werden sollte… Na ja, manchmal steckt man nicht drin.
Aktuell bin ich mitten in der finalen Überarbeitung des zweiten Teils, und bisher habe ich noch nicht frustriert in die Tischkante gebissen, das werte ich mal als gutes Zeichen
Der dritte und letzte Teil ist als Rohfassung tatsächlich schon geschrieben. Aber danach ist dann Schluss, egal, was mir zwischendrinne noch so einfällt
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Betty Blue
“Gnade der Jugend”, jetzt fühl ich mich sehr jung, obwohl ich heute auf der Arbeit von meinen Patienten dafür ausgelacht wurde, dass ich mir im Schlaf den Arm so verdreht hab, dass ich kaum ein Bett beziehen konnte
Ein Großteil ist Disziplin. Klar bin ich nach dem Frühdienst müde und zwischen den Nachtdiensten erst recht. Aber ich setze mich dann trotzdem an den PC, auch wenn das Überwindung kostet. Manchmal klappt es total gut. Manchmal sitze ich aber auch da und starre eine halbe Stunde lang auf den Bildschirm, ohne dass ich vorankomme. Dann lasse ich es meistens bleiben. Es bringt nichts, sich zu etwas zu zwingen, wenn Körper und Geist nicht wollen. Disziplin bezieht sich hier also eher darauf, es wenigstens zu versuchen, auch wenn ich keine Lust habe/erschöpft bin und weniger darauf, es dann tatsächlich auch zu machen. Aber ich schreibe schon recht lang, ich habe also auch eine gewisse Routine.
Außerdem mache ich seit über zehn Jahren Schichtdienst, ich kenne es gar nicht anders. Das geht ohnehin mit einem sehr verqueren Tag-Nacht-Rhythmus einher, und ich bin dadurch auch daran gewöhnt, Leistung zu erbringen, obwohl ich müde bin. Solange die geistige Power noch da ist und ich mich konzentrieren kann, komme ich mit einem müden Körper gut klar. So richtig empfehlenswert finde ich das allerdings nicht
Und ehrlicherweise vermelde ich im Schreibtag ja meistens nur, dass ich noch schreiben möchte. So Meldungen wie “Okay, habe jetzt zwanzig Minuten durch Instagram gescrollt, zwei Wörter getippt und der Kaffee wirkt nicht” gebe ich da eher selten ab…
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Betty Blue
Oha
Ich tu mich wahnsinnig schwer mit Romantik. Da maule ich dann in meiner Schreibgruppe immer rum, dass meine Charas schon wieder “so was mit Gefühlen” machen wollen Erste Küsse sind das allerschwerste für mich.Ich hab mir immer mal wieder vorgenommen, mich hinzusetzen und so viel Romantik zu schreiben, bis ich es hinkriege, ohne für jeden Satz zehn Minuten zu brauchen. Habe sogar ein Dokument auf meinem PC, das “Übungsszenen” heißt - da steht genau eine Szene drin, weil ich immer alles andere viel spannender finde…
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Betty Blue
Bei den meisten meiner Projekte begann alles mit einer Szene, die mir random in den Kopf geschossen ist, oder einem Charakter, der mir “zuläuft”. Darum herum entwickelt sich dann eine Geschichte, mal mehr und mal weniger ausgereift. Und wenn mir das alles dann über mehrere Wochen nicht aus dem Kopf geht, schreibe ich die Geschichte auf.
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Betty Blue
Ein Großteil der Handlung ergibt sich bei mir tatsächlich beim Schreiben. Ich plotte nur sehr grob - meist habe ich einen Anfang, ein Ende und dazwischen so ein paar Szenen, die mir im Kopf herumspuken und die ich einbauen möchte.
Je genauer ich plotte, desto zäher wird das Schreiben für mich. Also, ich brauche schon einen ungefähren Fahrplan, aber mehr auch nicht, sonst habe ich das Gefühl, schon alles entdeckt zu haben. Es fehlt dann sozusagen ein bisschen das Abenteuer.
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Betty Blue
Ich liebe diese Phase, wenn die Idee noch ganz frisch ist und ich nach einem groben Plotting endlich drauflosschreiben kann. In den ersten Tagen und Wochen sprudeln die Wörter oft nur so aus mir raus und alles geht mir leicht von der Hand, das ist klasse.
Aber es ist auch toll, am Ende beim Feinschliff zu sehen, dass das Manuskript sich von einer (bei mir oft sehr rohen) Rohfassung in ein richtiges Buch verwandelt hat.
Dazwischen ist diese Überarbeitungszeit, die mir immer wieder den letzten Nerv raubt und während der ich mich ziemlich häufig frage, ob ich beim Schreiben der Rohfassung überhaupt einen einzigen kohärenten Gedanken hatte
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Betty Blue
Ich freue mich sehr, dass ich als Special Guest hier sein darf!