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ebruad
Meine Kollegin und ich arbeiten schon etwas länger mit den Publikumsverlagen zusammen. Daher war der Einstieg in die Verlagswelt kein Problem und viele der Kollegen kannte man bereits. Ich kann daher nicht von neuen Agenturen sprechen, die noch keinerlei Kontakte haben und sich diese erst erarbeiten müssen.
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ebruad
Der Agent steht dem Autor mit Rat und Tat zu Seite. Zudem kennt er auch den Markt und hat auch die passenden Ansprechpartner in den Publikumsverlagen, die möglicherweise Interesse an einem Titel haben könnten. Agenten kümmern sich um die Verlagssuche, Verträge, verhandeln bezüglich Rechte, Lizenzen Vorschüsse etc.
Im Großen und Ganzen beschäftigt sich eine Agentur mit der Tätigkeit rund um des Autoren-Daseins. Wie mal meine einstige Agentin sagte: Den ganzen Papierkram, nehme ich dir ab. -
ebruad
Am wichtigsten und am interessantesten wäre natürlich alle deine genannten Punkte. Eine pauschale Antwort gibt es hier tatsächlich gar nicht. Jede Geschichte ist individuell und fängt auch dementsprechend individuell an. Es muss natürlich zu deiner Geschichte passen.
Wichtig ist vor allem, dass mir die Hauptfigur sympathisch ist oder eine gewisse Emotion in mir hervorgerufen werden kann. Ich persönlich mag es ganz gerne, wenn man schon auf Seite 1 gleich in einen Konflikt gerissen wird oder man zumindest im Laufe von Kapitel 1 in einem Konflikt landet. Diese großen Ausschweifungen, um erst mal alles zu erklären und das Leben der Figuren zu schildern, wirkt sich auf mich oft langweilig aus. Und möglicherweise auf den Leser. Tipp: Immer Testleser suchen. -
ebruad
Ich habe noch eine kleine Exposé-Hilfe eingefügt. Vielleicht ist die für jemanden nützlich
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ebruad
Es ist kein Muss, dass man auf Social Media eine große Reichweite hat. Es kommt auch immer ein bisschen drauf an, in welchem Genre man schreibt. Beispielsweise ist Romance sehr gut auf Social Media vertreten. Man kann dort gut sein Buch bewerben.
Es ist auch definitiv ein Tool, um sich eine Reichweite als Autor aufzubauen. Selbst wenn man keinen Account hat oder nur eine kleine Reichweite besitzt, ist es für Verlage interessant, wenn der Autor zu mindestens eine Begeisterung für Social Media mitbringen kann. Einfach aus dem Grund, da viele Aktionen über Social Media veranstaltet werden.
Ich schaue mir immer zuerst das Exposé an. -
ebruad
Es ist definitiv vorteilhaft, wenn man sich an dem Markt orientiert. Das ist innerhalb der Agentur auch nicht anders. Wir versuchen mit Autoren Projekte aus zu arbeiten, die für den Buchmarkt gerade infrage kommen. Da hängen einige Faktoren mit zusammen. Verlage orientieren sich auch danach, wie sich etwas verkauft. Und es gibt manchmal gewisse Thematiken in Büchern, die entweder zu einer bestimmten Zeit gerade nicht funktionieren oder sich im Verlag nicht durchsetzen konnten, weil der Verlag nicht die passende Zielgruppe hat. Wir schauen uns den Autor an, wie er schreibt, was seine Ideen bieten können und natürlich wäre es ein Vorteil, wenn er etwas vorlegen kann, dass zum aktuellen Markt passt.
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ebruad
Ich bin prinzipiell offen für alles. Aktuell haben wir im Bereich Romance einen Aufnahmestopp, weil wir dort gut aufgestellt sind. Aber wenn ich beispielsweise in dem Genre etwas suche, dann bin ich dort absolut Team Humorvoll, Enemies to lovers oder am besten beides zusammen. Und im Kinderbuchbereich bin ich auch relativ offen für viele Ideen.
Zudem finde ich es gut, wenn Autoren kreativ sind und ihre Bewerbungsunterlagen gestalterisch designen. Das ist absolut kein Muss - und im Vordergrund sollte natürlich die Geschichte stehen. Aber ich muss zugeben, dass es eine Bewerbung einfach attraktiver macht, wenn diese eben ein eigenes Layout hat. Das kann man sich ähnlich wie bei einer Job-Bewerbung vorstellen. Der Bewerber sorgt für sorgfältige und strukturierte Unterlagen. -
ebruad
Jede Agentur/jeder Agent arbeitet unterschiedlich mit seinen Autoren. Der eine arbeitet mehr der andere weniger.
Wenn ich jetzt von meiner Arbeit mit meinen Autoren rede, bin ich so gut es geht jeder Zeit erreichbar. Ich weiß, dass meine Autoren noch einen Brotjob haben und beispielsweise nur am Wochenende arbeiten können. Deshalb sind wir auch oft am Wochenende im Austausch oder eben nach Feierabend unter der Woche. Es ist aber nicht so, dass wir immer zur selben Zeit irgendwo aktiv sein müssen, um zusammenarbeiten zu können. Mir ist es wichtig, dass sich meine Autoren bei mir melden und dass sie von mir auch eine Rückmeldung kriegen. Meistens sind es Kleinigkeiten oder eben Informationen bezüglich der Unterlagen, Verlage, Angebote etc… Im Grunde ist man im ständigen Austausch. Wir sind hier ein Team und versuchen auch als solches zu arbeiten. -
ebruad
Huch! Es ist ja schon 22 Uhr. Habe die Zeit selbst vergessen. Danke für die tollen Fragen. Ich hoffe, dass die Antworten etwas Licht ins dunkle gebracht haben. Sollte ich Fragen übersehen haben, teilt mir das gerne mit
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ebruad
Mittlerweile der türkische Buchmarkt. Ich finde es sehr schade, dass es wenige Geschichten gibt, die übersetzt werden.
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ebruad
Ich war 2021 noch selbst in einer Agentur und habe mit meinen Kollegen an deren Ideen gebastelt. Das Ausbauen und Entwickeln von Geschichten, bereitet mir sehr viel Spaß. Nach dem Studium war also die Frage, welche Art von Arbeit ich in der Buchbranche angehen wollte. Es ist die Tätigkeit als Agentin geworden, die ich sehr gerne mache. Die Kollegen aus den Verlagen sind super und die Arbeit mit meinen Autoren ist auch immer unterhaltsam. Ich kann nicht behaupten, dass ich diesen Weg bedauere.
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ebruad
Der Austausch mit Kollegen, die Arbeit mit meinen Autoren oder auch Autoren, die nicht in unserer Agentur sind. Zudem finde ich es schön, dass die Buchwelt immer offener für diverse Projekte geworden ist. Das ist wichtig für unsere Gesellschaft. Own Voice Stimmen werden lauter. Und Buchprojekte ohne Own Voice erhalten einen sensitivity Reader. Man geht mit mehr Bedacht an die Sache. Der allgemeine Austausch über die Buchwelt macht Spaß und in meinem Job kann ich täglich darüber reden.
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ebruad
Fehler sind menschlich. Allerdings muss man dazu sagen, dass eine gewisse Professionalität schon wünschenswert ist. Man sollte sich also damit auseinandersetzen, wie ein Exposé und ein Manuskript auszusehen haben. Zudem bekommen wir oft Einsendungen, die vollkommen unstrukturiert sind, wo man sich erst mal alle Informationen raussuchen muss. Das wäre beispielsweise ein No-Go, weil dann schon das Interesse am Projekt vergehen kann. Pi mal Daumen - Rechne damit, dass sich ein Prüfer 2 Minuten Zeit nimmt, um über deine Unterlagen zu gehen. Diese 2 Minuten können darüber entscheiden, ob er sich deiner Bewerbung intensiver wird mit oder es wirklich im Papierkorb landet.
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ebruad
Unsere Rückmeldezeit beträgt vier Wochen. Wenn etwas mehr in der Agentur los ist, kann es auch bis zu zwei Monaten dauern. Aber man erhält bei uns auf jeden Fall eine Rückmeldung. Leider können wir aufgrund der Vielzahl von Einsendungen, nicht jede Absage begründen. Aber wir melden uns aufjedenfall.
Während der Messezeiten sind wir zeittechnisch eingespannt. Man ist dort ausschließlich damit beschäftigt, sich mit den Verlagen und Autoren aus der eignen Agentur zu befassen. Da bleibt dann manchmal weniger Zeit für neue Einsendungen. Das ist von Agentur zu Agentur anders. Im Großen und Ganzen sollte es das passende Projekt zur passenden Zeit sein. Aber hier gibt es kein spezielles Datum, wann man welches Projekt genau einreichen sollte. Die Verlagswelt ist sehr wechselhaft, demnach gibt es auch bei der Suche von neuen Autoren und neuen Projekten immer einen Umschwung. Im Juni wird bsp. Idee XY gesucht. Und im Dezember könnte es schon wieder eine neue Idee sein. Die Suche nach Agentur oder Verlag ist also auch etwas mit Glück verbunden. Man sollte sich also von Absagen nicht entmutigen lassen. -
ebruad
Das ist bei jeder Agentur sehr unterschiedlich. Wir verlangen bsp. eine Vita von jedem Autor und wenn vorhanden, seine bisherigen Veröffentlichungen. Sollte etwas spezielles gewünscht sein, müsste die jeweilige Agentur dies auf der Webseite bekanntgeben.