• LMTL

    408 Wörter
    Dabei hat den Düsenjet eigentlich meine Tastatur verdient - nicht ich xD

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  • LMTL

    Zuerst: Ich wusste bis vor Kurzem nicht, dass das überhaupt “existiert”. Das ist allerdings auch der Grund, weswegen ich mich neuerdings intensiv damit beschäftige und viel herumprobiere.
    Folgende Punkte spielen bei mir eine wichtige Rolle:

    Charakter:

    • Beobachtungsgabe / Intensität: wie viel ein Charakter beobachtet (wie lang die Beschreibungen jeweils auch sind)
    • Wahrnehmung: worauf genau achtet derjenige / was spielt eine Rolle / womit vergleicht er), extremes Beispiel: ein blinder Charakter wird automatisch sehr viel mehr Wert auf die Stimme seines Gegenübers legen, als bspw. auf Kleidung, aber auch ein Musiker vergleicht das Tropfen von Regen am Fenster mit etwas anderem, als ein Handwerker es täte
    • Humor (klingt schräg, spielt für mich aber eine große Rolle): Zynismus, Sarkasmus, Flachwitze, Wortspiele, etc. Sieht jeder anders.
    • Geschlecht / Alter / etc. spielen logischerweise auch eine Rolle…
    • Gedankensprünge / Assoziationsketten vs. fein säuberlich auserklärte Gedankengänge, die Sinn ergeben

    Sprachliches:

    • lange Sätze vs. kurze Sätze:
      Sie trägt einen anthrazitfarbenen Pullover und dunkelgraue Schuhe, die perfekt dazu passen. < vs > Ihr Pullover ist grau. Sie trägt Boots gleicher Farbe. Perfekt abgestimmt.
    • Adjektive vs. Substantive: Sie trägt einen anthrazitfarbenen Pullover und dunkelgraue Schuhe, die perfekt dazu passen. <vs.> Der Pullover hat die Farbe von Anthrazit. Die Boots sind von dunklem Grau. Die Kombination von Beidem grenzt an Perfektion. (Bitte hängt euch nicht am Sinn / Inhalt des Beispielsatzes auf. Ich hab meine Kreativität für heute bereits aus mir herausgesaugt. :grimacing: )
    • Verwendung von Metaphern / Vergleichen / Sinnbildern (ja oder nein): Der Pullover ist grau. < vs > Der Pullover hat dieselbe Farbe wie Anthrazit.
    • Wortwahl: Verf-ckte Schei-e, ich hasse dieses miese Ar-loch < vs. > Oh Gott, ich kann ihn nicht ausstehen.
    • Skippen von Subjektiven: Schätze, er mag das. vs. Ich schätze, er mag das.

    Wenn mir noch mehr einfällt, poste ich es hier… Ich schreibe gerade an einem Projekt, wo ich sehr viel damit arbeite.
    Daher auch ein - für mich persönlich sehr wichtiger - Hinweis: übertreib es nicht. Das ist auf Dauer extrem anstrengend, weil du auf tausend Dinge achtest und irgendwann leidet nicht nur deine Kreativität bei Beispielsätzen und Pulloverfarben daran, sondern auch der Spaß an der Sache.
    Versuch, es aus Intuition heraus zu machen. Sei der Charakter. Sieh, was er sieht und fühle, was er fühlt. Musik hilft dir vielleicht. Oder das Lesen der letzten Szene aus dieser Sicht.

    Verfasst in Schreibhandwerk weiterlesen
  • LMTL

    Darf ich hier auch @Nicola_Ha anfeuern und ihr herzlichen Glückwunsch sagen? :see_no_evil:

    Denn dann würde ich einfach mal sagen: :confetti_ball: :tada: Go Nicola! :D
    Du machst das ganz prima und ich bin sehr happy, dass die Schreibnacht immer wieder so tolle Admins und Teammitglieder findet, die ihre Freizeit opfern, um sich das Gejammer der Forenmitglieder anzuhören :joy:
    Ihr seid Spitze. Macht weiter so. :sunflower:

    Verfasst in Neuigkeiten weiterlesen
  • LMTL

    +1.
    Ich würde gern mitmachen :slight_smile:
    18-19h ist für mich auch am günstigsten.

    Woraus ich lese, muss ich noch entscheiden :thinking:

    Verfasst in Geburtstagswoche 2022 weiterlesen
  • LMTL

    @ontario14 Der Thread ist fast vier Jahre alt. Ich fürchte also, dass dein Adressat den Post nicht mehr sieht :upside_down:

    Ein kleines Problem habe ich persönlich mit solchen Threads grundsätzlich: dass der Eindruck entsteht, funktionierende Tropes seien schlecht oder dass man zwanghaft das eine, unglaublich außergewöhnliche Buch schreiben müsste, das von Zauberhand trotzdem allen gefällt.
    Und, äh, das ist IMO nicht der Fall :upside_down: In erster Linie sollte deine Geschichte dir erstmal selbst gefallen bzw du solltest wissen, welche Botschaft du damit rüberbringen möchtest (ich hab kürzlich irgendwo gelesen, jemand hätte ausschließlch deswegen ein Buch geschrieben, damit es anderen gefällt - das hat mir ein bisschen die Nackenhaare aufgestellt).

    Klar kann man immer argumentieren, dass manche Dinge einfach ausgelutscht sind - aber das bedeutet nicht, man dürfe das jetzt auf keinen Fall mehr schreiben. Im Übrigen lesen viele Menschen bestimmte Bücher, eben weil sie wissen, was sie bekommen und weil sie das Trope mögen.

    Bitte, wer sich ein bisschen ausheulen muss, weil immer dasselbe auch langweilig ist - go ahead.
    Ich möchte nur nicht, dass Autoren (immerhin ist das hier hier Autorenforum) Im Umkehrschluss glauben, ihre Geschichte sei “schlecht” oder “nichts Besonderes” nur, weil sie ihre Geschichte in einigen Posts wiederfinden.
    Ich garantiere, dass auch in den 4 Jahren nach Threaderstellung noch sehr viele Bücher mit genau diesen Tropes rausbekommen sind, die von ihren Lesern genau so geliebt werden wie sie sind :heart:

    Verfasst in Plauderecke weiterlesen
  • LMTL

    Ich habe möglicherweise mehr als eine … :see_no_evil:

    1. Hast du Tipps für P(l)antser, die ein Exposé im Vorhinein verfassen? (Wenn man noch nicht jedes Detail über die Handlung kennt, aber man es ja trotzdem irgendwie vorstellen kann / muss / will.)

    2. Ich habe mal ein sehr gutes Exposé gelesen :smirk: das sich fast schon las wie ein Werbetext (nur ohne den Verkaufscringe - mehr in die Richtung: ich bin das Buch, das dir noch im Regal fehlt, du wusstest es nur bis gerade eben nicht). Wie hält man die Waage, damit man genau das erreicht? - Also ganz ohne cringy oder aufdringlich zu sein das eigene Manuskript so darzustellen, als ob der Leser es wirklich unbedingt bräuchte. (Ich cringe beim Manuskript schreiben schon - von Exposés fange ich gar nicht erst an …)

    3. Wie unterscheide ich unwichtige Nebenstränge vom Main Plot in der Inhaltsangabe, wenn beides ineinander verwoben ist? (Also der Subplot den Main Plot stützt / spiegelt?) Oder schreibe ich dann doch beides rein?!

    4. Blöde Frage aus purem Interesse: Wieso wollen manche Agenturen eine Liste haben, bei welchen anderen Agenturen man sich noch beworben hat? (Ich verstehe den Hinweis, dass man es tut - aber warum welche genau?)

    5. Woher wissen Agenten, welche Ansprechpartner sie bei Verlagen adressieren müssen? Denn das steht ja nirgendwo …? (Oder doch?)

    6. Erzählton. Einerseits höre ich oft, das Exposé soll ein bisschen die Erzählstimme übernehmen - andererseits denke ich mir immer, dass ich einem fremden Lektor ggü. jetzt vllt. nicht unbedingt den 19jährigen Teenager reden lassen sollte …
      Das frage ich mich allgemein manchmal: als Autor gibt man Lektoren u./o. Agenten einen ziemlich hohen Vertrauensvorschuss, gleichzeitig ist es aber eine Geschäftsbeziehung. Welchen Ton schlägt man da an? (Ernstgemeinte Frage, ich finde das nämlich nicht einfach.)

    Okay, sry, ich bin etwas eskaliert. Sorry. Aber die Möglichkeit, jemanden zu fragen, der sich auskennt, hat man ja nicht jeden Tag :joy: Fühl dich aber bitte nicht verpflichtet, Essays darüber zu schreiben. Nur falls sich die Beantwortung ergibt, wäre das toll. :grin: Danke dir. :sunflower:

    Verfasst in Workshops weiterlesen
  • LMTL

    Hallo. Ich bin ein Plantser. :sunflower:
    Warum ich dir trotzdem antworte? Weil du dich so anhörst, als wärst du auch einer. (Dieses: "Ich hab da eine Idee und das sieht in meinem Kopf alles schon ganz hübsch aus und ich kenne vielleicht ein paar Charakterzüge und hier und da einen Konflikt / Wendepunkt und … aber, neee, den ganzen Plot aufschreiben? Oh, Gott, keine Lust mehr, tschüss.)
    Die gute Nachricht: du kannst theoreitsch beides.
    Die schlechte Nachricht: du kannst nichts von beidem wirklich gut. :simple_smile:
    Macht aber nichts. Am Ende zählt, was dasteht - nicht, wie du da hingekommen bist.

    Was ich persönlich im Moment mache (ich lege mich nicht darauf fest, dass das in fünf Jahren imemr noch so sein wird xD und verkaufe es garantiert nicht als die eine Lösung - es muss sowieso immer jeder irgendwie selbst finden, was ihm am besten gefällt):
    Ich plotte gedanklich so ein bisschen herum (unter “echten” Plottern würde das unter “Brainstorming” laufen, glaube ich). Wenn mir eine meiner tausend Ideen so gut gefällt, dass ich es aufschreiben will (= muss), dann fange ich einfach an - keine Notizen, kein Garnichts. Im “besten” Fall steht da anstelle des Prota-Names noch “W” (wenn es eine weibliche Figur ist), weil ich nicht mal ihren Namen kenne :simple_smile:
    Nach so ein paar Seiten / Kapiteln merke ich dann, ob es zündet und dann mache ich persönlich immer zwei Zwischenschritte: a. ich schreibe mir grob meinen Plot auf (wirklich nur Stichpunkte - es sei denn, ich muss ein Vorabexposé verfassen); und b. ich frage Testleser, ob sie mal kurz einen Blick drauf werfen können, weil ich ja (noch) keine feste Struktur im Kopf habe. D.h. noch kann ich leichte (Charakter-)Korrekturen vornehmen, etc. (Ich stehe auf authentische, d.h. z.T. kantige Charaktere, dann muss man manchmal wissen, ob die funktionieren oder nicht - das ist aber jetzt nur mein persönliches Ding.)
    Wenn das auch durchging, schreibe ich für mich die Eckpunkte (entscheidende Szenen, Wendepunkte, Konflikte, etc.) der Geschichte wirklich fest und hangle mich daran entlang. Die sind eine grobe Orientierung - aber: ich muss die auch diszipliniert einhalten. Man sollte sich schon beim Schreiben wirklich Gedanken darum machen, wo man hinwill und ob es funktioniert, da braucht es (finde ich) ein bisschen Fähigkeit zur Selbstreflexion.

    Am Ende kommt es auch darauf an, was für ein Überarbeitungstyp du bist. Wenn du kein Problem damit hast, intensiv zu überarbeiten, viel zu streichen, neuzuschreiben, umzustellen, etc. kannst du dir mehr Freiheiten beim Schreiben erlauben. (Pantser müssen grundsätzlich mehr überarbeiten. Das ist einfach so.)
    Als Plantser hast du es insofern etwas leichter, weil du ja einen Fahrplan hast und ggf. nur kleine Sachen ändern musst. Du kannst sogar (wie ich gelegentlich, denn Überarbeiten ist nicht meine Stärke) schon während des Schreibprozesses editieren (dann musst du aber wiederum dein Selbstreflexionslimit kennen - denn sonst hinterfragst du dich in die Demotivation und das ist ein sehr unamüsantes Gefühl).

    Ich muss dazu sagen: ich habe ewig gebraucht, bis ich da so meinen Weg durch den Dschungel gefunden habe (ich bin im Zweifel eher Pantser, aber “nur” damit falle ich total auf die Nase) und manchmal denke ich auch, dass bestimmte Geschichten mehr plotten oder mehr pantsen verlangen. Auf der einen Seite ist es nice, irgendwie beides zu können - auf der anderen Seite ist es halt doof, wenn dir irgendwer sagt: “ach, übrigens, wir brauchen jetzt ein Exposé für eine Geschichte, die noch gar nicht existiert” - denn das würde mir persönlich vermutlich eher schwer fallen, für einen Plotter hingegen wäre das überhaupt kein Problem.

    Sry. Das waren jetzt irgendwie ausufernde fünf Cent. Ich hoffe, du konntest davon etwas mitnehmen, was dir weiterhilft. :sunflower:

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