Testleser und die Wahrheit zwischen den Worten
Manchmal, wenn ich deine Songs höre oder deine Texte lese, spüre ich ganz deutlich die Wahrheit zwischen den Worten, das Ungreifbare, die Resonanz, die durchdringt und noch stärker ist als die Worte selbst.
Gibt es für dich diesen Moment, wo du spürst, dass der Text genau das mitschwingen lässt, was du ihn sagen lassen willst? Oder bist du da manchmal unsicher und holst dir Testleser, die mit dir an den Worten feilen, damit die Wahrheit glänzt?
Der Roman macht nichts anderes als das Leben, er ist ein innerer Atlas, der uns im Raum der Buchstaben nach uns selbst fragen lässt, wenn wir in einer literarischen Figur einem anderen “Du” oder einem erfundenen Gegenüber begegnen. (Marica Bodrožic)
Beides! Ich finde, man spürt das selber, wenn es richtig schwingt, das sagst du sehr schön! Und, frustrierenderweise, auch wenn es noch irgendwo hakt. Ich hab ja aber meine Patrons als Testleser, also zumindest für das Buch jetzt, das hat mir tatsächlich sehr geholfen, ein gutes Gefühl dafür zu kriegen, ob die Texte schon da sind, wo sie sein müssen… Und bei Songs: die habe ich oft vorab meiner Mutter gezeigt, die ja Übersetzerin ist und für ich immer noch meine erste Anlaufstelle für sprachliche Sachen! 
Vielen Dank für die Antwort, ich kann mir gut vorstellen, wie du im Blaumann-Modus neben deiner Mutter sitzt!
Witzigerweise hab ich für Gedichte immer den Punkt raus, wo ich sage: “Jetzt!”, bei längeren Texten bin ich unsicher. Da hab ich aber auch erst jetzt beim Lesen deiner Antwort so richtig drüber nachgedacht.
Also danke für den Anstoß! 
Der Roman macht nichts anderes als das Leben, er ist ein innerer Atlas, der uns im Raum der Buchstaben nach uns selbst fragen lässt, wenn wir in einer literarischen Figur einem anderen “Du” oder einem erfundenen Gegenüber begegnen. (Marica Bodrožic)
