Anknüpfend an @Talismea s Frage zum autobiografischen Schreiben: Was hat dich beim Schreiben deines Buchs am Nervösesten gemacht: Was die Leute darüber denken, die in deinem Leben wichtig sind, oder was die ganzen Leute, die dich nicht persönlich kennen, durch das Buch alles über dich erfahren? Oder vielleicht macht dir auch nichts davon Sorgen - dann verrate gerne, wie du solche Sorgen abschüttelst. Da ich auch ein sehr persönliches Buch schreibe, fände ich Tipps zum Umgang mit solchen Ängsten sehr hilfreich - vielen Dank
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Sorgen was Leute über autobiografische Texte denken?
"Von Indien nach Deutschland: Was uns der Weg meines Vaters über Migration und die Freundlichkeit von Fremden erzählt" ET: 12.10.23
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Da muss ich ein bisschen ausholen: Ich glaube, ich musste durch den frühen Erfolg der Helden früh lernen, meine Kunst vor solchen Überlegungen zu schützen, es einfach, im grunde, trotzdem zu machen, auch wenn ich Angst habe. Dadurch hat sich wiederum ein großes Vertrauen entwickelt, ich sehe meine Angst, begrüße sie, bitte sie, wie Elizabeth Gilbert schreibt, auf den Rücksitz… aber ich weiß sowieso, dass ich es trotzdem mache, am Ende. So kann ich diese Gedanken ganz schlicht aufschieben. Jetzt, wo die Veröffentlichung ansteht, habe ich mehr Angst, als während des Schreibens.
Der zweite Punkt ist der, dass ich mir immer wieder klarmache, wie wertvoll ich selbst es finde, wenn andere Leuten ihre Geschichten teilen, wie viel mir autobiografische Bücher in der Vergangenheit bedeutet haben. ich finde “Memoir” ein sehr wertvolles, ehrenwertes Genre und das hilft mir dabei, mutig zu sein.