Ist es nicht schwer ein Manuscript gerade anhand der ersten 20-30 Seiten, also der Exposition, zu beurteilen? Die ist ja häufig gar nicht typisch für das Buch. Manche Texte starten ja eher ruhig mit dem Schaffen des Settings und den Protagonisten noch in ihrer “Komfortzone” und nehmen dann später Kursivschrifterst Fahrt auf. Warum fragen Agenturen nicht nach den 20-30 Seiten um einen Wende- oder Höhepunkt herum?
-
Warum fragen Agenturen ausgerechnet nach den ersten Seiten?
-
Deswegen ist ein Exposé sehr wichtig. Das Exposé sollte einen genauen Handlungsabriss einer Geschichte skizzieren. Der rote Faden mit all seinen Fassaden muss dem Prüfer offengelegt werden. Alles was wichtig und spannungstechnisch in der Geschichte vorhanden ist, wird durch das Exposé dargestellt. 20 bis 30 Seiten Leseprobe sind das Minimum. Am besten wäre natürlich 50 bis 100 Seiten Leseprobe, damit man sich ein genaueres Bild von der Atmosphäre und Schreibstil machen kann. Wir reichen Leseproben von einer Länge: 10.000 bis 20.000 Wörtern ein. Die ersten Seiten sind zudem auch immer die Seiten, die dafür entscheidend sind, ob ein Leser das Buch überhaupt weiter verfolgen möchte. Die ersten Seiten sind also nicht nur Verlage wichtig, sondern auch schlussendlich für den Leser. Oft entscheidet er anhand der ersten Seiten, ob er in diese Geschichte eintauchen will. Wenn der Einstieg in das Buch nicht gut ist, will man auch nicht unbedingt weiterlesen. Es muss nicht gleich die geballte Action auf den ersten Seiten sein. Aber langweilig und langatmig sollte der Anfang auch nicht sein.