• Hollarius

    … wie fange ich … nun, vielleicht … Hallo da draußen, ich nenne mich Hollarius - ja, ich weiß, doofer Name, aber ich war zwanzig und ich hielt es für eine gute Idee - und ich schreibe … äh, das war hier doch die Selbsthilfegruppe, oder?
    Was ist wichtig. Ich trage mein Autonym schon ziemlich lange, über zwanzig Jahre und daran könnt ihr leider mein Alter ungefähr ablesen.Ich hab früher viel Theater gemacht und einige Theaterstücke geschrieben, meistens für jüngere Darsteller. Seit ich das nicht mehr so mache, schreib ich zwar ganz gerne hier und da mal was, aber ich werde schlecht mit Dingen fertig … tja … Meine Stärke sind Dialoge, meine Schwäche … naja … der Rest …
    Ich lese meist in den verschiedenen Genres der Phantastik, und wenn ich schreibe, ist das selten in einem Genre, aber ich neige zu märchenhaftem und ein bisschen Poesie. Ich bin nicht lustig, lache aber gerne über die Witze, die ich in mein Geschreibsel einbaue … Ja, es ist kompliziert …
    Nun ja, ich hoffe, das reicht erstmal. Ich schnupper mal ein bisschen rum, okay?

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  • Hollarius

    Sie befinden sich in ihrem höchstpersönlichen Schlaf: Herzlich Willkommen! Wir, das meint natürlich niemanden im Speziellen, möchten, dass Ihr Schlaf zu einem großen erholsamen Erfolg wird. Nein, wir sind wirklich kaum da, haben keinen Namen und keinen … ach, Sie sind ja eingeschlafen, Sie bekommen das gar nicht mehr mit.

    Gut, es ist also an der Zeit für Stufe Eins: Wir beginnen mit einem klassischen Traum über einen dunklen Wald. Können wir ein bisschen Nebel haben? Ah, sehr schön. Schaut einfach, wie müde sich das schlafende Bewusstsein durch feuchtes Moos und über glitschiges abgestorbenes Geäst bewegt. Da knackt ein Ast und es wacht fast auf, wie süß. Es zuckt gerade mit einer Hand, ich glaube, es träumt in einem Traum, na, da wollen wir ihm ein bisschen Angst machen.
    Ein alter, verwitterter Baum hebt eine seiner Wurzeln hoch und das Bewusstsein stolpert, wacht in diesen Traum auf und fällt in eine matschige Pfütze. Erschreckt springt es auf, dreht sich wild herum, weiß weder, wo es ist, noch wie der Weg sein könnte.
    Auftritt Ira, das Irrlicht. Nur ein paar Schritte entfernt, scheint Ira undeutlich wie aus weiter Ferne. Kichert. Hoffentlich hat das niemand gehört. Ach ja, es ist ja ein Traum, so etwas verschläft sich ja.
    Das Bewusstsein läuft Ira hinterher. Ira bewegt sich mit der Kraft der eigenen ausgestoßenen Atemluft. Es bläst sich fort und leuchtet heller. Natürlich ist hier ein Licht, vielleicht sogar ein Haus, oder zumindest eine Straße. Auf jeden Fall ein Zeichen von Menschen. Es ist nicht weit, richtig? Es ist wirklich nicht mehr weit. Ira kennt den Weg in einen tiefen kleinen Tümpel mit eiskaltem Wasser. Ira lacht laut auf, das Bewusstsein taumelt vorwärts, etwas hält einen Fuß fest, dann nicht mehr und mit lautem Platschen versinkt es in der kalten Schwärze!

    Oh, Sie sind wach? Das hätte nicht passieren sollen. Ein Albtraum? Wirklich? Das tut uns leid. Aber jetzt wird das Einschlafen schwer, richtig? Wie wäre es dann mit ein bisschen Schreiben? Vierhundert Wörter? Dann sind Sie bestimmt wieder müde und wir können es noch mal miteinander versuchen. Wir freuen uns! Wir mögen Geschichten …

    Stufe Zwei: Eine kleine Hütte mitten im Nirgendwo. Eine sehr kleine und sehr alte Frau. Sie hat Federn in den dünnen Haaren. Sie lächelt, nun, sie lächelt vielleicht.
    "Ich bin Kristiana, eine Kikimora … ja, es gibt mehrere von uns."
    Glücklicherweise weiß das Bewusstsein nicht, was eine Kikimora ist. Es lächelt der alten Frau zu. Ganz bestimmt.
    “Magst du einen Tee? Vielleicht ein paar Kekse?” Die Kikimora hat eine Stimme, die unruhig auf und ab kiekst, ein bisschen wie das Gackern eines Huhns, aber das ist ja auch klar, sie ist wirklich alt. So wie ihre Augen strahlen, ist sie sicherlich ein paar hundert Jahre alt.
    Das Bewusstsein merkt, wie es sich nicht mehr rühren kann. Wie es sich nicht mehr rühren kann, weil seine Arme und Beine langsam aber sicher zu Erde werden. Die Kikimora nimmt eine der irdenen Hände und beißt rein, wie in einen leckeren Keks.
    "Auch einen?"
    Sie fängt an zu lachen. Alles bis auf den Kopf ist nun Erde, also rollt der Kopf herunter. Eine Träne fällt durch die Träume.

    Sie sind schon wieder wach? Das tut uns leid. So leid. Vielleicht sollten Sie es noch einmal mit einer halben Stunde im Manuskript versuchen? Ich hoffe nur, es tauchen keine älteren Damen darin auf. Hihi.

    Und die Stufe Drei:
    Es ist an der Zeit, dass ein Pferd durch den Schlaf galoppiert. Aber wir müssen zugeben, es ist nicht mehr so häufig, dass dieses Pferd galoppiert. Naro ist ist ein alter Hengst, dessen schnellsten Tage schon vergangen sind. Verfilzt die Mähne, das Fell an manchen Stellen durchsichtig. Hier und da tropft etwas aus ihm heraus, was vielleicht Blut ist. Naro wiehert laut und heiser, denn es ist an der Zeit. Es ist endlich mal wieder an der Zeit. Naro ist voller Liebe.
    Naro geht den Weg, den Nachtmahre gehen. Findet ein schlafendes Wesen und will seine Liebe zeigen. Will nahe sein. Legt sich auf das Ziel seiner Liebe, kuschelt sich auf ihm zusammen. Ganz schön viel Druck auf der Brust, nicht wahr?

    Wir sind also wieder hier. Sie und wir. Zusammen. Schlaf ist schon so ein wertvoll Ding. Ein letzter Versuch? Nur noch dreihundert Wörter mehr? Nur noch ein paar Wörter mehr? Und dann … nun, vielleicht dann, ein bisschen Schlaf? Wenn Sie sich trauen?

    Schreibe 400 Wörter!
    Schreibe eine halbe Stunde!
    Schreibe 300 Wörter

    Verfasst in Schreibtouren weiterlesen
  • Hollarius

    War es die letzten Tage nicht Frühling gewesen? Der Winter war zurückgekehrt und niemand wusste, wann er wieder gehen würde. Alles war unangenehm, kalt und nass. Aber ein Schild war zu sehen: Teeküche und die Gaslaterne davor beleuchtete es schwach. Einen Moment schien es zu glühen, da war ein Versprechen. Die Fensterläden waren geschlossen, aber entschlüpfte ihnen nicht hier und da ein wenig Licht?

    Willkommen in der Teeküche! Das Wasser kocht schon, der Kuchen ist frisch aus dem Ofen und wir haben auch ein paar Schüsseln mit Waffelteig und das Eisen ist schnell aufgewärmt. Setzt Euch und erzählt von Euren Abenteuern in der 102. Schreibnacht!

    Verfasst in 102. Schreibnacht weiterlesen
  • Hollarius

    Frohes neues Jahr Euch allen da draußen!

    Ich war gestern mit ein bisschen flauem Gefühl bei Freunden, quasi drei Haushalte und dabei schon schlechtes Gewissen. Ich habe mir standhaft jedes “Bist du aber groß geworden!” verkniffen, weil es da halt Kinder gibt, die ich mal auf dem Arm gehalten habe und die jetzt Teenies sind^^. Es war ein wirklich schöner Abend, große Harmonie und wir sogenannten Erwachsenen konnten eine schöne Runde dieses Spiels spielen, was wirklich nett war. j

    Es war ein bisschen Kraft schöpfen, Liebe, Freundschaft schöpfen. Ich glaube, das brauchte ich auch … ;)

    Verfasst in Plauderecke weiterlesen
  • Hollarius

    Zuerst sollte ich den Begriff mal übersetzen, aber da mein Englisch so mittel ist, lass ich das mal Wikipedia machen: "Willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit"
    Na dann.
    Worum geht es? Darum, dss wir alle bereit sind, unsere Ungläubigkeit auszuschalten, wenn wir eine Geschichte anfangen, wir aber als Schreibende uns darauf nicht immer verlassen dürfen.
    Der beste Ort für Suspension of Disbelief ist natürlich das Theater - warum? Nun, ich sehe Menschen, die von Scheinwerfen angestrahlt auf einer Bühne leben, dort brav darauf warten, dass die anderen ausgesprochen haben und manchmal sogar mit jeder Menge Theaterblut herumsauen und muss als Zuschauer daran glauben, dass das wirklich passiert - und das, obwohl die Geschichte ganz offenbar bei jeder Vorstellung genau so wieder passiert und so mancher Abend für Abend wieder stirbt. Ohne Suspension of Disbelief wäre das Theater echt am Arsch. (Und das Musical erst!)
    Aber wir brauchen sie eben nicht nur da, sondern in jedem Medium. Und oftmals gehen wir sehr großzügig davon aus, dass das schon klappen wird. Frühe Romane waren oft Briefromane und die Lesenden konnten glauben, dass diese Briefe wirklich hin und her gegangen waren und die Geschichte wirklich so passiert war. Mancher Film heute hat sehr stark dokumentarischen Stil bis hin zu den sogenannten Mockumentarys, die ganz wie Dokus aussehen, aber rein fiktiv sind. (Spezialfall wäre hier alles an Reality-TV, wo die Realität abgebildet werden soll, aber natürlich trotzdem eine Menge gefaked und gescripted wird - von Bauer sucht Frau bis Bares für Rares)
    Es gibt also zwischen Reality-TV auf der einen Seite und zum Beispiel einem Anime (wo schon aus der Machart klar wird, dass nichts davon real ist) ganz verschiedene Stufen von Vorgaukelung der Realität. Und dementsprechend unterschiedlich viel Suspension of Disbelief ist für diese Geschichten nötig.
    Und es hängt natürlich auch an den Rezipierenden - Menschen, die im Krankenhaus arbeiten, werden bei Krankenhausserien viel schwerer gefordert, als Menschen, die damit keinerlei Erfahrung haben. “Was? Der Arzt schiebt selbst das Krankenhausbett? Was ist das denn für ein Quatsch?” Für mich zum Beispiel ist es immer schwerer geworden, Historisches anzuschauen oder zu lesen. “Nein, der rennt nicht in einer vollen Plattenrüstung über den Jahrmarkt!”

    Wir müssen also bei allem, was wir fiktiv schreiben, von unseren Lesenden die Suspension of Disbelief erbitten. Wir können sie bis zu einem gewissen Grad erwarten, sollten aber die Lesenden nicht überfordern. Im Prinzip machen wir mit ihnen immer eine Vereinbarung, sagen, wo wir sind und worauf sie sich einlassen müssen. Und wenn wir dann diese Vereinbarung nicht einhalten, kann das für manche bedeuten, dass sie die Suspension of Disbelief nicht mehr aufbringen können und raus sind. (Und ja, das kann echt irrational sein. Klar kann Superman fliegen und Laserstrahlen aus seinen Augen schießen, aber die Nummer mit der Verkleidung als Clark Kent, die haut mich echt raus …)
    Und manche Schreibenden dehnen die Grenzen einfach immer weiter aus und gelten als Weltliteratur, nicht wahr, Herr Kafka? (ja, ich mag Kafka!)

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  • Hollarius

    @timson sagte in Ich habe da mal ne Frage^^:

    müsste ich ja erstmal eine grundlegende Erklärung darüber schreiben,

    Nein, bitte nicht. Es sei denn, du fängst mit deinem Silmarillion an, aber wir alle wissen, nur absolute Fans lesen das Silmarillion … Du möchtest Kurzgeschichten schreiben. KGs gehen klassischerweise medias in res, also mitten in die Sache, manche sprechen auch von einem offenen Anfang. Natürlich kannst du es auch anders machen, alle Regeln in der Kunst sind dazu da, gebrochen zu werden, aber empfehlen würde ich dir, deine Geschichte zu erzählen und das Worldbuilding einfach einfließen zu lassen.

    Ich habe letztens eine KG so angefangen:
    "Fünf ausgewachsene Brecher brauchte das Dorf Tiwain, um loszurollen. Jeder Brecher zwölf Schritt oder mehr lang, die langen Hälse vorgestreckt, um mit der Last klar zukommen. Wenn ein Dorf wie Tiwain erstmal in Bewegung war, dann reichten zwei bis drei Brecher, aber die ersten paar hundert Schritte waren schwer."
    Okay, es gibt also rollende Dörfer, wie immer ich mir das vorzustellen habe, es gibt sehr große Zugtiere (Schritte entsprechen in der Fantasy sehr oft Metern und Brecher sind also etwa 12 Meter lang, das ist stattlich) aber die alle sind in Bewegung, es gibt eine Handlung, in der all das involviert ist und damit male ich mein Bild und gebe diesem Anfang eine gewisse Atmosphäre - im zweiten Abschnitt kommt der Prota erst ins Bild, so viel zu medias in res^^.
    Aber mein Punkt: Wirf bitte die Fakten über deine Welt nicht am Stück raus - man nennt das Infodump und diese Metapher denkt sehr deutlich an einen großen stinkigen Haufen Infos - sondern lass sie elegant hereintröpfeln. Immer so, dass sie die Fantasie anregen und nicht ersticken.

    PS Ich habe keine wirkliche Ahnung, was Brecher sind, vermutlich eine kleine Sauropodenart, aber mal ehrlich, woher soll ich das wissen?

    Verfasst in Plauderecke weiterlesen
  • Hollarius

    Liebe Federschwingende,
    am Donnerstag, den 24.06. gibt es mal wieder einen Workshop! Na? Wer ist dabei?
    Niemand, wenn ich nicht verrate, worum es geht, oder?

    “Realistische” Dialoge

    Es wird ein bisschen darum gehen, wie man Dialoge so hinbekommt, dass sie so klingen, als ob da Menschen miteinander reden, aber auch wie Spannung in Gespräche kommt und man “Smalltalk” vermeidet.
    Wir beginnen um 19 Uhr und es gibt drei praktische Übungen.

    Verfasst in Neuigkeiten weiterlesen
  • Hollarius

    Es gibt Sieger:innen! Wir haben heute kein Treppchen, sondern eher ein kleines Treppenhaus:
    Also liebe @Satzbauer und liebe @Satzwatch, hier sind die Medaillen!

    Der unangefochtene erste Platz geht an:
    @Wolkenfuchs und diesen Siegersatz:
    “Du hast dich also bewusst dazu entschieden dein T-Shirt dort zwischen der Mars-Verpackung und dem Physikbuch auf den Boden zu legen, weil es dir da am besten gefällt?”

    Den zweiten Platz teilen sich:

    @Houston mit:
    Nie im Leben hätte ich Sofia als meine Mutter identifiziert, aber Formulare lügen nicht, also war ich von ihr abhängig, ob wir es wollten oder nicht.

    @KamiKatzin mit:
    Der Wind riss Belle das Lachen aus dem Mund und sie vergaß für einen kurzen Moment, dass die Welt in Schutt und Asche lag.

    @LMTL mit:
    Ich bekomme den ausgesuchten Abschaum menschlichen Versagens. Den Dreck unter den Fingernägeln der Gesellschaft. Der ist für mich.

    und @Talismea mit:
    Sie konnten sich sogar ein Auto leisten und rümpften über das Müllpferd Max die Nase, das in Elverdissen getreulich einmal wöchentlich den Unrat abholte - unterstützt vom Brandner-Uli.

    Und auf dem dritten Platz gibt es auch noch zwei Satzbauer:innen:

    @Micha-K mit:
    »Hier entlang! Marcel, kommen Sie!«
    Wie mich dieses »Sie« inmitten der ehrlichen, rauen Landschaft störte!

    und @Nicola_Ha mit:
    Grant erschütterte meine Welt und ich wollte nicht, dass er jemals wieder damit aufhörte.

    Hiermit ist Applaus quasi amtlich angeordnet! Die Party findet wie immer hier statt.

    Verfasst in Der Satz der Woche weiterlesen
  • Hollarius

    216 Wörter … ihr seid aber auch flott …

    Verfasst in Schreibabenteuer weiterlesen
  • Hollarius

    Euch ist das heutige Datum schon aufgefallen, oder?

    Verfasst in Plauderecke weiterlesen

Es scheint als hättest du die Verbindung zu Schreibnacht verloren, bitte warte während wir versuchen sie wieder aufzubauen.