• Judith Holofernes

    Sag deiner Partnerin, sie ist sehr süss. :-)

    Das mit der Balance ist so ein Thema. Ich habe selbst im Laufe meines Schreibelebens sehr um Balance gekämpft und habe mich, da ich nicht von Natur aus zur Balance neige, sehr mit dem Thema beschäftigt und auch einige Techniken gelernt, die sich sehr gut bewähren. Ich plane jeden Montag meine Woche, verteile sehr gründlich Prioritäten. Ich sage kaum noch Sachen zu, die ich bereue, aber das war ein harter Lernprozess. Wenn ich Entscheidungen fälle, versuche ich sie nach dem Prinzip “Hell Yeah or No” zu fällen, und sage nur zu, was ein eindeutiges “Hell Yeah”-Bauchgefühl erzeugt.

    Ich merke gerade beim Schreiben, dass ich darüber einen ganzen Essay schreiben könnte – mach ich vielleicht mal? – aber vielleicht geb ich lieber schnell ein paar Buchtipps rüber, erstmal:

    Das wichtigste Buch in die Richtung war für mich “The One Thing” von Cal Newport. Da geht es eigentlich genau darum, und es ist wahnsinnig hilfreich.

    Dann gibt es noch ein paar Produktivitätsbücher, die erstaunlich viel gute Anstöße geben,bei denen man aber aufpassen muss, dass man sie nicht misbraucht, um einfach noch mehr zu arbeiten. Zum Beispiel “The four hour work week” von Tim Ferriss.

    Ein bisschen kriegerisch, aber schon auch hilfreich: “The War of Art” von Steven Pressfield.

    Oh weia, mir fällt gleich sicher noch mehr ein, dann komm ich auf dich zurück.

    Das wichtigste ist “The One Thing”, ich glaube, das ist genau das, was du brauchst! :-)

    Lieben Gruß, Judith

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  • Judith Holofernes

    Oh! in meinem Buch schreibe ich zum Schluss: ich wünschte, ich wäre sanfter mit mir gewesen, und weniger geschmeidig mit anderen Leuten. Das ist es, eigentlich. Ich wünschte, ich wäre viel, viel netter zu mir gewesen. Ich hätte der “kleinen” Judith gesagt: “Du musst dich nicht so anstrengen.”

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  • Judith Holofernes

    Hmmm. Für manche Sachen, die man sagen möchte, hat Musik einen Vorteil: sie kann die Sprache um eine Ebene erweitern, eine unterbewußtere. Sie kann das Gesungene sogar konterkarieren, und so zum Beispiel einen Konflikt zeigen, zwischen, sagen wir mal, einem sehr fröhlichen Text und einer dunklen Musik. Sie kann die Gleichzeitigkeit von Gefühlen gut ausdrücken. Das Bücherschreiben, so hatte ich zumindest jetzt den Eindruck, hat den Vorteil, dass man deutlich mehr Platz hat, um einem Thema auf den Grund zu gehen, und mehr Zeit, und auch der Leser länger Zeit hat, einem zu folgen. Ein Buch zu schreiben hatte für mich viel davon, ein Thema tiefer zu erforschen, im Schreiben. Vielleicht auf einer bewußteren Ebene, zumindest zum Teil, als beim Songwriting. Ich denke aber noch weiter drüber nach, tolle Frage!

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  • Judith Holofernes

    Ich habe sehr früh gelernt, dass meine Kreativität mich am Laufen hält. Wenn es mir nicht gut geht, muss ich mir eigentlich als erstes überlegen: bin ich gerade kreativ, oder habe ich mich vom restlichen Leben ablenken lassen? Fast immer bin ich schlecht drauf, WEIL ich nicht schreibe. Ich warte dann aber eigentlich nicht auf die Inspiration, sondern fange einfach mit irgendwas ab, weil ich weiß, dass die Kreativität mit dem Machen kommt. Was aber hilft: anderer Leute tolle Kunst konsumieren, tolle Konzerte, tolle Bücher. Außerdem: viel Zeit für mich, Rumsitzen, Rumgucken, Nichtstun. Aber auch: Lernen! Themen erforschen, die mich interessieren. :-)

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  • Judith Holofernes

    Bei mir ist das ähnlich, eigentlich wird alles, was mich genug fasziniert oder interessiert, auch irgendwann ein song oder ein anderer Text. Aber trotzdem gibt es bestimmte Dinge, die mein Gehirn vielleicht in die richtige Schwingung bringen… Im Wald spazieren gehen, auf jeden Fall. Überhaupt: Bewegung. Auch aus dem Fenster gucken im Zug zählt! Und dann ist es außerdem so, dass ich von jedem tollen Konzert nach Hause komme, und sofort selber schreiben möchte, oder ein tolles Buch zuklappe und sofort Lust habe, selbst wieder an den Schreibtisch zu gehen.

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  • Judith Holofernes

    Waaah, wie cool. Und: interessant. Bis: verblüffend. ich höre nämlich zwar sehr wohl Musik beim Schreiben, aber ich kann nur Musik ohne Text hören, oder welche mit Texten, die ich nicht verstehe, also zum Beispiel nordafrikanische Musik. Ich darf auf keinen Fall in Versuchung kommen, mitzusingen!

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  • Judith Holofernes

    Ich denke schon! Das Schreiben hat mir wahnsinnig gut gefallen, also… einfach so als Lebens-Modus. Es hat mir unglaublich gut getan, mal so lange an einer Sache dran zu bleiben, so lange das Gleiche zu machen. Musik ist viel… kleinteiliger. Und im Grunde wollte ich immer schon schreiben, nur ist mir dann eben irgendwann die Gitarre in die Hände gefallen. Dieses buch zu schreiben war durchaus nicht einfach, und sehr therapeutisch. Aber die Freude am Machen hat ganz eindeutig überwogen!

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  • Judith Holofernes

    Darüber wird es ziemlcih viel in meinem Buch zu lesen geben, es gibt ein ganzes Kapitel zu Sing meinen Song! Aber die Kurzfassung: es war unglaublich aufwändig, macht aber auch wahnsinnig viel Spaß. ich habe mich dafür mit Jean von den Helden zusammengetan, und hatte außerdem Unterstützung von Matthias Grosch, dem Bandleader der “Hausband” der Sendung. Man hat eine Vision für den Song, und macht dann erstmal Vorproduktionen, also Skizzen am Computer. Die entwickelt man dann mit der Band weiter, und dann wird noch geprobt, und im Gesangsunterricht geübt… Sehr aufwendig! Sehr lustig!

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  • Judith Holofernes

    Oh. Ich hoffe, dass ich deine Frage richtig verstehe. Also, Teiturs Talent ist völlig… irre. Er kann zu einer Melodie, die ich ihm vorsinge, und vielleicht mit rudimentären Akkorden begleite, quasi aus der lauen Luft Streicherarrangements schreiben, im Kopf. Der hört die dann einfach, und muss sich nur ein Blatt holen, um sie aufzuschreiben.

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Es scheint als hättest du die Verbindung zu Schreibnacht verloren, bitte warte während wir versuchen sie wieder aufzubauen.