• D
    Dreammaker

    @manuela-sonntag sagte in Schreibtag 29.06.2023:

    findet das eigentlich außer mir noch jemand so schlimm, wenn man die Leine abgeben und die Tierchen dalassen und weggehen muss?
    

    Jaaa, ich mag das auch so gar nicht. 🙈 Die armen Tiere verstehen ja nicht, was da auf einmal los ist und warum man sie da so plötzlich einfach zurücklässt.

    Andersrum ist aber auch nicht besser:

    Ich musste während meiner Zivi-Farm-Zeit dem Tierarzt einmal assistieren und eins von unserern Kaninchen festhalten, dass zur Visite musste, während er ihm eine Spritze verabreichte. Ihr wisst ja wie sehr die sich losreissen wollen und wie stark ihre Hinterbeine zu diesem Zwecke sind. War ich aber alle vier Pfoten krampfhaft am festhalten, hab die Spritze schon mehr in meiner Hand gesehen, als alles andere. Ist zum Glück gut gegangen. (Naja, es gibt halt diesen Fixierungsgriff, auch gut wenn man sie aus dem Stall nimmt, damit sie einem nicht vom Arm hopsen: Mit der einen Hand beide Vorderpfoten greifen und mit der anderen Hand beide Hinterpfoten und dann zu sich an den Körper ziehen und das Kaninchen dabei aufrecht halten, dann können sie sich eigentlich nicht losreissen)

    Ich tanz gleich mal nach draußen und lass mich treiben, mal sehen was der heutige Tag so sagt…

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  • D
    Dreammaker

    Die Willkürlichkeit bei unserer Artikelzugehörigkeit ist wahrlich so kurios, dass ich nicht anders konnte und mir dazu inzwischen ein sehr schräges Bild entworfen habe. Folgende Szene stell ich mir nämlich besonders lustig vor:

    Eine Bande von Urgermanen saß eines wilden Abends vor geraumen Urzeiten an einem Lagerfeuer und hat die Verteilung der Artikel kurzerhand einfach mal ausgewürfelt, als sie sich nicht anderweitig einig wurden, ob es nun jeweils “der” oder “die” heißen muss bei all den Wörtern ihrer selbst ersonnenen neuen Sprache.

    Als [urgermanischen Namen hier einfügen] dann einen Sechserpasch warf, war allerdings alles zu spät und der Artikel “das” musste eingeführt werden, weil das gleiche Augenpaar in ihrer Planung nicht enthalten war und dann nach einiger Ratlosigkeit als Zeichen der Götter gedeutet wurde, dass für das aktuell zur Diskussion stehende Wort wohl eben beides gleichzeitig zutreffen müsse, wenn die Würfel schon gleiches zeigten.

    “Das Wasser” beinhaltete also überraschenderweise eine weibliche und männliche Natur? Stutzig starrten sie immer wieder auf die beiden gleichen Zahlen, bis ihnen deren Bedeutung, wie beschreiben, wie ein Geistesblitz in die Stirn schoss und es ihnen mit mal wie Schuppen von den Augen fiel. Das erklärte natürlich alles. “Das Wasser” wurde gebührend mit einem Tanz gefeiert und wurde schleunigst sogleich als erstes mit dem neuen Artikel gesegnet.

    Wie soll es sonst auch gewesen sein? Gut, vielleicht hatten sie kleine Knochen als Würfel, aber sonst? Das ist meine einzige Erklärung…

    Gibts eigentlich noch weitere Sprachen mit drei Artikeln? :thinking:

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  • D
    Dreammaker

    "gebruzzelt"
    Tja, was Werbung alles anrichten kann :joy: Ich schwör der Bruzzler ist schuld.

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  • D
    Dreammaker

    Immer wieder ein Vergnügen hier, man mag nicht wirklich gehen und doch kann man ab einen bestimmten Punkt nicht anders. Ich bin mit der Überarbeitung aber gut voran gekommen. Let’s call it a day.

    Verfasst in 105. Schreibnacht weiterlesen
  • D
    Dreammaker

    @Schnecke Ja, das ist immer gefährlich. Gibt hier so viel zu sehen während der Schreibnacht. :joy:

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  • D
    Dreammaker

    @nicola
    Das kenn ich genau. Das ist keine leichte Situation in der du steckst.
    Ich hab meinen ersten Roman den ich komplett aus dem Bauch heraus entwickelt habe in der Rohfassung seit kurzem fertig. Er ist nicht chronologisch entstanden. Gut ist immer, wenn man eine Vision für das Ende hat. Eventuell hilft es, wenn du versuchst dir das Ende vorzustellen und ausprobierst ob du ein paar Zeilen dazu verfasst bekommst. Dann hast du einen Angelpunkt auf den du hinarbeiten kannst und von dem du auch rückwärts wegarbeiten kannst. Anfang, Mitte und Ende. Die drei Grundpfeiler, die nicht früh genug stehen können.
    Gerade das Ende als Zielpunkt war für mich sehr wichtig. Auch hilft es zumindest anhand von Stichpunkten ein paar Kapitel grob vorab zu skizzieren. Ich hab tatsächlich das Ende vor einem Jahr fertig ausformuliert aufgesetzt bekommen und hab jetzt irgendwo mittendrin den letzten Puzzlestein vor ca. 1-2 Wochen gesetzt. Man meint zwar erst, wie soll das gehen, meine Figuren sind ja noch nicht dort, wer weiß was sie bis dahin für eine Ausgangssituation mitbringen. Der Versuch zeigt aber: Meistens mit ein wenig Übung geht für gewöhnlich auch das.
    Ich bin daher der Auffassung man kann ohne große Vorabplanung einen Roman schreiben, so wie es Stephen King ja auch hinbekommt, allerdings braucht man dann die Gabe mit dem Flow zu gehen, sich auf Dinge einzulassen, die Ideen nehmen wie sie kommen, wissen wohin damit, also wo man sie einordnet. Am besten hast du zumindest ein grobes Raster, von wegen Kapitel 1 bis 50 stehen und du willst noch z. B. 25 Kapitel haben die das letzte Drittel beziffern und hangelst dich daran entlang. Wenn man eine große noch nicht geschriebene Wegstrecke vor sich hat ist dieses Lost-Gefühl völlig normal. Denn der Inhalt der noch zu füllen ist, ist groß und ereilt einen nicht über Nacht. Eine Überarbeitung und auch Sichtung des bereits geschriebenen kann natürlich helfen, ich wusste aber auch immer, ich bin im Entwicklungsmodus und kann auch ganz zum Schluss überarbeiten, anpassen. Das ist dann aber wieder eine Frage der Geduld. Einen Moment auf den ich sechs Jahre gewartet habe. Du musst am Ende schauen was dir hilft. Wenn du jetzt mehr Lust zum überarbeiten hast, ist das auch empfehlenswert. Ohne Planung landet man definitv in unzähligen Sackgassen. Nicht aufgeben, es ist zäh, aber man kann alle überwinden. Ich war in deiner Situation, es quält, aber du schaffst es. Ist nur eine Frage der Zeit.

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  • D
    Dreammaker

    Ich hab am Freitag nun endlich nach sechs Jahren das letzte Zeichen in die Rohfassung gesetzt. Dass ich das noch erleben darf. Im Herbst 2018 als ich mit 0 startete und sich in zähen 6-10 Wochen das erste Kapitel ergab, hätte ich nie gedacht, was mal draußen werden wird. Ich bin Bauchschreiber, bin also ohne Plan losgestolpert und hab mich von meinen Träumen und Visionen leiten und treiben lassen. Ja, man schreibt sich mehr als einmal gefühlt in eine Sackgasse dabei, aber nach einigen Wochen findet man immer auch wieder einen Weg aus ihr heraus, ich zumindest.

    Ich schreibe darüber hinaus nicht chronologisch, so dass ich witzigerweise mit dem ersten Handlungsstrang das Finale bereits letzten Sommer erreicht hatte und auch das Finale vom zweiten Handlungsstrang ist schon bald ein halbes Jahr her. Bei ca. 74 Kapiteln, fiel das letzte Zeichen dann randomly zu Beginn des 40. Kapitels. Tja, das hängt alles sicherlich auch damit zusammen, dass meine Eingebungen mich nicht in der richtigen Reihenfolge erhaschen und ich weiß jetzt, ja es funktioniert so. Man kann tatsächlich ein solches chaosartiges, spontanes Puzzle führen über hunderte von Word-Dateien verteilt und auch beenden mit der richtigen Struktur, Disziplin und dem richtigen amount of time. Es ist bloß nicht für jeden empfehlenswert es so zu machen, denn die Gefahr die Geschichte so nicht zu Ende zu bekommen ist sicherlich hoch. Es ist allerdings auch der erste und letzte Roman den ich ausschließlich über Word kreieren werde. Das ist schon ein nervtötend, aufwendiges Gefrickel.

    Ich bin also seit Samstag überraschend auf die andere Seite zu den Überarbeitern übergelaufen. Sehr ungewohnt noch in diesen Modus zu wechseln von jetzt auf gleich. Das ist halt auch doch noch sehr überraschend, dass ich nach sechs Jahren, nun das Ding mit mal in einem Stück vorliegen habe.

    Wahnsinnig spannend es zum ersten Mal komplett in der richtigen Reihenfolge alles zu lesen. Der erste Scan ist nach einem intensiven Weekend nun durch. Es ist unfassbar gut geworden. Meine subjektive Meinung, aber ich bin gespannt, was andere später mal dazu sagen werden. Ich tanz hier also noch ein bisschen durch die Wohnung.

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  • D
    Dreammaker

    Juhu, du hast endlich rausgefunden, wie man das Deutschlandticket ergattert. Nun bist du frei. Setz dich in den nächstbesten Regional-Zug der am Bahnhof abfährt und wage eine Fahrt ins Blaue. Du bist schon ganz aufgeregt was dich heute Buntes erwartet und schreibst 20 Minuten am Stück in deinem mitgeführten Block.

    Landschaften ziehen draußen vorbei, die zum Träumen einladen. Die Sonne schenkt dir ihr Lächeln und du grinst zurück. Allein der Fahrkartenkontrolleur ist imstande dich aus dieser wunderschönen Trance zu reißen. Du hattest gerade so einen fantastischen Gedankenflow. Pausiere 15 Minuten.

    Es hat ein wenig gedauert diese Störung zu verarbeiten, aber da ist er wieder. Der Impuls weiter zu schreiben. Du entsinnst dich, dass du dich ja nur im Entwurfsmodus befindest und nichts final sein muss, was da zurzeit in deinem Gehirn rumplätschert. Voller Elan schwingst du daher wieder den Stift. Schreibe 30 Minuten.

    Du hast es gewagt. Bist heute einfach ziellos aufgebrochen und befindest dich jetzt in einem kleinen schnuckeligen Ort den du vorher noch nie besuchst hast. Nicht dass hier der Bär steppen würde, aber du hast was Neues entdeckt. Eingebungsvolle weitere Gedanken erhaschen dich, die du beim Wandeln durch die Gassen munter notierst.
    Schreibe 20 Minuten

    In einem schnuckeligen Café, dass du erspäht hast kann es sogleich munter weiter gehen. Bei einem Eiscafé oder auch zwei schreibt es sich gleich viel besser. Die Fantasie trudelt dir nur so ins Hirn ein, dass es eine wahre Freude ist. Schreibe 20 Minuten

    Im Ort gibt es ein Museum, welches dir weitere Flügel verleiht. All die Gemälde und alten Fotos versetzen dich in einen spirituellen Modus und du wirst nochmal von einer ganz anderen Muse geküsst. Schreibe 30 Minuten

    Du flanierst erneut durch den Ort und nimmst alle Eindrücke mit. Im Schaufenster eines Antiquitätengeschäfts schlägt eine alte hübsch geformte Schmetterlingsbrosche dich in ihren Bann. So etwas Schönes hast du selten gesehen. Ganz verliebt in das olle Ding, baust du es direkt in deine Geschichte ein und hängst es deinem Protagonist / deiner Protagonistin um den Hals.
    Baue eine Sache in deine Geschichte ein, die dir unterwegs begegnet

    Zum Abschluss deines Besuchs zuckelst du nochmal durch die kleine Einkaufsmall. Dort ist eine kleine Ausstellung im Foyer. Mode aus den letzten hundert Jahren. Etliche Schaufensterpuppen tragen abenteuerliches Zeugs längst vergangener Epochen. Genau was dein schräges Schriftstellerhirn jetzt braucht als weitere Anregung.
    Verpasse eine deiner Figuren einen neuen Look

    Auf der Rückfahrt blickst du stolz auf die vielen Seiten die du bereits generiert hast. Beim Durchlesen erwischt dich nochmal ein kleiner Flow die Story weiter zu spinnen.
    Schreibe 30 Minuten

    Kurzfassung
    Schreibe 20 Minuten
    Pausiere 15 Minuten
    Schreibe 30 Minuten
    Schreibe 20 Minuten
    Schreibe 20 Minuten
    Schreibe 30 Minuten
    Baue eine Sache in deine Geschichte ein, die dir unterwegs begegnet
    Verpasse eine deiner Figuren einen neuen Look
    Schreibe 30 Minuten

    Verfasst in Schreibtouren weiterlesen
  • D
    Dreammaker

    Durch ein nicht näher erklärbares Phänomen, (eigentlich hattest du nur gerade bei Gewitter gebadet zur Erholung bevor die Gäste zum Dinner kommen), wurdest du ins Jahr 1967 zurück katapultiert. Ich mein, warum sonst sollten deine Sachen aus deinem Zimmer sich in Luft aufgelöst haben und auf dem Nachttisch dafür Bilder deiner frisch verliebten Großeltern in bunten Fummeln thronen, in dessen Haaren lauter Blümchen steckten. Es war Nacht und das Haus in dem deine Eltern in Kürze geboren werden würden und Jahrzehnte später auch zu deinem Zuhause werden wird, war menschenleer. Von deinen Gästen, die längst hätten klingeln müssen, fehlte jede Spur und auch dein vorbereitets Essen hatte sich irgendwie in Luft aufgelöst. Von den Aperitifs’s die du vorab gemixt hattest wollen wir gar nicht erst reden. Im Wohnzimmer findest du Opa’s alte Gitarre die noch nie so gut ausgesehen hatte. Du verlierst dich in ihrem Klang und komponierst versehentlich einen gar nicht mal so schlechten, sentimentalen Song, der deine augenblickliche Stimmung perfekt wieder spiegelte.
    (Schreibe 30 Wörter).

    Dann entsinnst du dich. Du dürftest überhaupt nicht hier sein. Du könntest ein Paradoxon auslösen oder noch schlimmer als Einbrecher verhaftet werden. Deine Großeltern kennen dich ja noch gar nicht. Niemand kennt dich in dieser bunten Ära in die du scheinbar gestolpert bist. Du musst hier weg. Sofort. In diesem Moment hörst du wie der Haustürschlüssel sich im Schloss rumdreht. Panisch ergreifst du die Flucht durch die große Hundeklappe in den Garten. Deine Großeltern meinen, Geräusche gehört zu haben und eilen dir nach. Im letzten Moment kannst du dich innerhalb des großen Rhododendronbusches vor ihren neugierigen Blicken verstecken.
    (Schreibe eine Fluchtszene oder alternativ eine bedrohliche Szene)

    Du schlenderst durch das ungewohnte Antlitz deiner Stadt. Kein Supermarkt weit und breit. Die Straßen werden gesäumt von einem Milchladen, einer Metzgerei, einem Bäcker und ja du hast richtig gelesen, einem Tante-Emma-Laden. Skeptisch beäugst du die Schwätzchen der Nachbarschaft, die den Einkauf zu einem Großereignis verkommen ließen. Du warst so in Trance, dass dich eines der seltenen Autos die die Seitenstraßen befuhren von der Fahrbahn hupen musste. Diese Kleidung und diese Frisuren kanntest du nur von alten Aufzeichnungen. Es war ein Schock das Live in dieser Fülle zu sehen. Mit mal wurde dir klar, dass dein Smartphone und auch deine ganzen Euros in deinem Portemonnaie wertlos waren.
    (Eröffne ein neues Kapitel / Lasse deinen Protagonisten einen neuen Ort betreten)

    Zum Nachmittag hin hattest du einen Aushilfsjob in einem Café gefunden und eine Nächtigungsmöglichkeit im dortigen Hinterzimmer. Deine Kellnererfahrungen während deines Studiums waren nun echt Gold wert. Dass dich die Gäste mit dem Ausruf “Fräulein” ganz ungeniert zu sich an den Tisch riefen, trieb dir anfangs die Schamesröte ins Gesicht. Verlegen steuerst du die Herrschaften an, die nach dir verlangten und versuchst ungewohnter Weise mit Block und Stift die Wünsche zu notieren. Zu gern hättest du die Bestellung per Knopfdruck einfach in die Küche gesandt, doch hier musstest du selber laufen und deine unlesbaren Notizen in der Küche abgeben. Am Abend verdienst du dir dann noch ein Zusatzeinkommen mit abenteuerlichen Geschichten deiner Zukunft. Du vergaßt mögliche Paradoxen, du musstest Geld verdienen. Irgendwie. In einer Zeit wo all deine Programmierkünste nichts wert waren, weil die hinterwäldliche Technik mit deinen ganzen Codes noch nichts anfangen konnte. Du lässt die Gesellschaft vom Internet träumen, vom Smartphone in deiner Tasche, von MTV, Indiana Jones und HomeOffice.
    (Schreibe 500 Wörter)

    Am nächsten Tag zierte dein Gesicht die Titelseite der Lokalzeitung: Geschichten aus der Zukunft. Live-Märchen für Jung und Alt in Schmidts-Café-Bar. Geschockt bleibst du am Zeitungsständer stehen und traust deinen Augen nicht. In deiner heutigen Schicht begegnet dir eine Welle der Beliebtheit. Die Leute erkannten dich. So viel Trinkgeld hattest du noch nie bekommen. Eine Woche später begann der Chef des Cafés für deine Abendveranstaltungen Eintritt zu verlangen. Die Leute kamen in Scharen. Den Schmarrn aus deinem Mund hatte hier noch niemand gehört. Glaubte man das? Eine Welt wo jeder Mensch seinen eigenen Sendekanal hatte? Wo elektrisierte Roller wie selbstverständlich durchs Stadtbild zuckelten? Wo man zum Einkaufen nicht mehr selbst vor die Tür musste? Die Leute waren baff und wollten mehr von diesen Verrücktheiten aus deinem Hirn hören.
    (Schreibe 1000 Wörter)

    Nach einem Jahr war das ganze Land deine Story’s am Feiern. Das ZDF übertrug deine Vorstellungen inzwischen einmal am Donnerstag im Abendprogramm und du wurdest zu einem echten Straßenfeger. Die Zuschauer verwechselten dich dabei gnadenlos als Science-Fiction-Erzählerin und wären nie draufgekommen, dass du tatsächlich aus 2023 stammst. Kein Wunder, du wurdest direkt nach der Twilight Zone ausgestrahlt und wirktest in schwarz-weiß und deinen seltsamen Klamotten echt surreal. Abends saßt du dann in deinem Kämmerlein und versuchtest verzweifelt neue Dinge zu notieren, die die Leute noch nicht gehört hatten.
    (Schreibe so viel du kannst)

    Mit mal hörst du ein Klingeln und schreckst auf. Deine Gäste waren da und der Champagner in deinem Glas perlte am Rand der Wanne vor sich hin, in welcher du kurz in deinem neuen, soften Nackenkissen eingepennt warst. Erleichtert sprangst du raus. Die Party war doch noch gerettet. Wie im Fieberrausch brachtest du das Geträumte zur großen Unterhaltung deiner Gäste in ihrem Beisein und gutem Wein zu Papier. Die daraus resultierende Kurzgeschichte wurde daraufhin in einer Anthologie direkt genommen.
    (Schreibe so viele Wörter wie diese Geschichte hat (826 Wörter))

    Kurzfassung:
    Schreibe 30 Wörter
    Schreibe eine Fluchtszene oder alternativ eine bedrohliche Szene
    Eröffne ein neues Kapitel / Lasse deinen Protagonisten einen neuen Ort betreten
    Schreibe 500 Wörter
    Schreibe 1000 Wörter
    Schreibe so viel du kannst
    Schreibe so viele Wörter wie diese Geschichte hat (826 Wörter)

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  • D
    Dreammaker

    @flügellos: Das mit den Meerschweinchen leuchtet nun ein. Vielen Dank. Ja, ich hab auch schon festgestellt, dass an vielen Stellen leider die Schablone nicht exakt aneinandergelegt werden kann a la:
    warm = französisches Wort für warm
    heiß = französisches Wort für heiß
    sehr heiß = französisches Wort für sehr heiß

    Dann ist das also mit chaud auch einer dieser Ungenauigkeiten.

    @Mone Mit den germanischen Göttern habe ich es nicht so. Unsere Sonnengöttin und unser Mondgott sind mir daher bislang tatsächlich noch nicht untergekommen. (Vielleicht werden die deutschen Göttersagen ja auch nur im Abitur vermittelt?)

    Ja, im spanischen sind alle Sachen weiblich die auf a enden, es sei denn es gibt eine Ausnahme wie el agua. Im französischen gibt es das mit der Endung e. Alles weiblich, bis auf eine Reihe von Ausnahmen wie le fromage. Aber zumindst gibt es eine Richtlinie, die fehlt bei uns befürchte ich wahrscheinlich völlig (kann mich auch nur an stumpfes einhämmern der Zugehörigkeit ins Hirn entsinnen) und um alle die unsere Sprache lernen dann endgültig in den Wahnsinn zu treiben, ändert sich auf einmal mysteriöserweise der Artikel auch noch bei der Verwendung von einem der vier Fälle. (z.B. im Herzen der Sonne)

    Das mit dem Puder/Pulver: Habe folgende Definition gefunden:
    Zitat Wiki/: Puder (der, ugs. auch: das; von frz. poudre, aus lat. pulvis, pharmazeutisch Pulveres adspersorii) sind sehr feine Pulver mit einem Teilchendurchmesser von weniger als 100 μm (0,1 Millimeter) / Zitat Ende

    Äh…okay so genau hatte ich jetzt noch nicht nachgemessen :joy:…aber…äh…ernsthaft jetzt? Das ist die Unterscheidung? Und alles mit mehr Durchmesser ist Pulver? Ajajaj, welcher kleinkarierte Bürokrat war denn da wieder am Werk? :joy:

    Danke für all eure Beiträge, das half sehr mich zu entwirren.

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  • D
    Dreammaker

    Ich hab es mal gewagt meine neugierigen Fühler weiter auszustrecken und nach Kaffeepulver und Schiesspulver suchen zu lassen. Erstaunlich, Sie bleiben tatsächlich beim Puder. Poudre de café (Puder des Kaffee) und poudre à canon (Puder der Kanone). Und das war, wo ich mir dann zu Beginn schon so dachte, als ich zum ersten mal sah, dass Pulver auch mit poudre übersetzt wird, hhm eigentlich würde ich sagen hat Pulver und Puder schon diesselbe Konsistenz, was haben wir uns denn da gedacht? Ein Geschenk für uns Autoren, um bei Bedarf auf ein Zusatzsynonym ausweichen zu können? Versehentlich überspezifiziert an einem bunten Tag der Wortneuschöpfungen? Bin gespannt, ob sich das noch hier irgendwer erklären kann, ich könnts zurzeit keinem darstellen, warum das eine Zeugs bei uns Puder heißt und das andere Pulver.

    Es macht aber auf jeden Fall total Spaß und ist super faszinierend ins französische auf eigene Faust einzutauchen. Man muss nur aufpassen alles und wirklich jedes Detail mehrfach gegenzuchecken und mit Büchern arbeiten, wo auch die Lautschrift drin ist, weil die Klangähnlichikeiten sind teilweise fatal: Poisson (Fisch), poison (Gift) oder boisson (Getränk).

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  • D
    Dreammaker

    Wie ich im Schreibtag heute hab anklingen lassen, lern ich gerade französisch im Selbststudium (mangels Kursen die in meine Zeitfenster passen). Klappt soweit auch ganz gut mit der nötigen Achtsamkeit auf jede Nuance.

    Was ich feststelle sind allerdings gewisse Kuriositäten, wenn man versucht beide Sprachen miteinander abzugleichen, da die natürliche Trennung durch den Rhein wohl doch die ein oder andere stärkere Abweichung/Denkweise/Formulierart hervorgerufen hat als ich zunächst vermutet hätte.

    So sagen die Franzosen nicht “mir ist warm oder kalt”, sondern “ich habe warm oder ich habe kalt”. Der stärkste Unterschied bislang der mir aufgefallen ist, ist der bereits angesprochene mit den Himmelsgestirnen. Ein männlicher Charakter für die Sonne (Le soleil) und einen weiblichen für den Mond (La lune). Also genau andersrum wie bei uns. Womöglich wegen dem Sonnenkönig also der von Gott gekrönte. So dass die äh…der Sonne in Frankreich wohl mehr oder weniger Gott sein soll/darstellt und dadurch männlich sein muss. Nehm ich zumindest mal an. Warum wir die Sonne sagen? Gute Frage. Das werdet ihr mir wahrscheinlich auch nicht sagen können, wir haben ja alle das stumpf so aufgesaugt, dass es so ist.
    Wann wir welchen von den drei Artikeln von uns verwenden, kannste glaub ich auch keinem anhand irgendeiner Regel erklären. Das brennt sich als Muttersprachler von selbst ein oder es wird wohl schwierig.

    Pulver und Puder sind auch so eine Sache. Beides scheinbar Poudre in Frankreich. Warum wir das unterscheiden und wo da der Unterschied ist?
    Ist die Körnigkeit im Begriff mit definiert? Würde man bei Bedarf doch extra angeben, oder? Und kennt man die Unterscheidung zwischen Pulver und Puder in Frankreich wirklich nicht oder überseh ich was?

    Auch scheint warm und heiß in Frankreich dasselbe zu sein: chaud.
    Ich mein 50 Grad oder 100 Grad ist ja doch schon ein Unterschied. Den konnt ich im französchischen bloß so noch nicht finden, beides chaud, hhm :thinking:

    Auch fiel mir auf, ich könnte niemanden erklären, warum das bei uns Meerschweinchen heißt. Hat das irgendwas mit dem Meer zutun?

    Nur falls mal ein zukünftiger Tandempartner irgendsowas fragt, vielleicht weiß ja jemand von den hier rumhüpfenden Germanisten was hilfreiches. Evtl. ergänze ich die Fragestellung ganz gelegentlich, wenn noch weitere Erklärungsnot aufkommt. Das ist jetzt auch bloß was mir zufällig in die Augen gesprungen ist. Vielleicht habt ihr ja Lust an der ein oder anderen Kuriosität hin und wieder mit zu rätseln.

    Edit: Backpulver und Puderzucker hat mich übrigens richtig stutzen lassen: Ist das von der Konsistenz her so unterschiedlich, dass wir da zwischen Pulver und Puder tatsächlich deswegen nur differenziert haben? (Selbst gemahlene Mandeln wären in Frankreich: Puder der Mandeln. Also irgendwie ist da alles Puder.)

    Achso: Ein Gimmick geb ich noch mit für heute: Unser Bärenhunger ist bei denen “einen Wolfshunger haben”.

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  • D
    Dreammaker

    @marinaknorky Ja das ist wohl war, dass ich dafür besser einen separaten Thread generiere. Schau ich mal, sobald Zeit ist. Ich hab heut morgen spontan halt tatsächlich einmal bloß aufnotiert was mich gerade bewegt und festgestellt, dass ich bei genannten Dingen selbst in Erklärungsnot kommen würde, wenn mich jetzt Franzosen fragen würden warum das so ist. Es ist mir klar, dass jede Sprache ihre Verrücktheiten/Eigenheiten hat. Falls ich Hilfe beim erklären unserer Sprache einem Tandempartner gegenüber benötige, weiß ich ja wo ich hoffentlich genügend Germanisten finde. :joy:

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  • D
    Dreammaker

    @zaje sagte in Schreibtag - 31. Mai 2023:

    rewritet (hört sich iwie sehr falsch an, aber rewritten ist mir zu Englisch 😂)

    Für mich hören sich manche deutsche Sachen inzwischen komisch an, je mehr ich ins französische eindringe. Was hat unser Meerschweinchen mit dem Meer zu tun? Warum sagen wir Fahrstuhl, wenn dort drin kein Stuhl transportiert wird? Bestand der allererste Prototyp aus einem fahrenden Stuhl? Warum heißt es Backpulver und Puderzucker und nicht Backpuder und Pulverzucker? Oder wieso hat man sich nicht auf eine Version einigen können? Was ist überhaupt der Unterschied zwischen Puder und Pulver? Die Konsistenz ist die gleiche. Im französischen scheint es daher auch nur poudre zu geben, also keine Unterscheidung. Bei denen ist Backpulver selbst allerdings übersetzt chemische Hefe. Ist es das was Backpulver in Wahrheit ist? Hauen wir überall chemische Hefe rein, weil wir zu faul sind echte zu verwenden? Könnte man Backpulver überall durch echte Hefe ersetzen? Gemahlene Mandeln sind bei denen übrigens dann Pudermandeln: (poudre d’amandes). Aus der Sonne haben die dann einen Mann gemacht und der Mond ist eine Frau: Le soleil und la lune. Eine seltsame Vorstellung. Eigentlich lern ich gerade französisch, aber wie gesagt mir springen in unserer Sprache dabei mit mal Sachen ins Auge, da frag ich mich why? Just why? Aus dem cocon mussten wir dann unbedingt Kokon machen, damit niemand Gefahr läuft Soson zu sagen? Eine sehr amüsante Entdeckungsreise, ich sage euch. Unsere Sprache steckt voll Seltsamkeiten, wo wir wohl vergaßen sie zu hinterfragen. Ich frag mich nur wie erklär ich’s einem möglichen zukünftigen Tandempartner? Wie sag ich ihm bloß was Pulver und was Puder ist?

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