-
Rieke
Ich informiere mich nicht danach, ob das Manuskript in der Rohfassung oder in der überarbeiteten Version vorliegt. Ich schaue mir im Rahmen des Probelektorats an, ob es lektorierbar ist. Dafür muss der erste Eindruck passen, die Story und der Schreibstil müssen mich ansprechen. Ob der Autor es überarbeitet, wie oft er es überarbeitet und ob er es an Testleser gibt, muss er selbst entscheiden. Allerdings sollte er sich mit der Version, die er mir zusendet, wohlfühlen und auch einigermaßen zufrieden sein. Und das ist nur gegeben, wenn man sich zuvor intensiv mit seinem Manuskript beschäftigt. Nur dann lässt sich ein Manuskript auch ideal durch ein Lektorat optimieren. Ich empfehle also ganz deutlich, es zu überarbeiten, ich fordere es aber nicht.
-
Rieke
Ja, über solche stolpere ich immer wieder. Da fallen mir spontan “Steakholder” statt “Stakeholder”, “Heiligenschwein” statt “Heiligenschein” und “Weinverkotung” statt “Weinverkostung” ein.
-
Rieke
Nein! Das wird auch nicht passieren. Ich lektoriere leidenschaftlich und gut, aber Schreibtalent habe ich nicht. Ich kann quasi mit dem vorhandenen Material arbeiten, es aber nicht selbst hervorbringen.
-
Rieke
Nein, so gar nicht! Hin und wieder schießen mir plötzlich Ideen in den Kopf oder einzelne Zeilen, die ich gern in einem Gedicht verarbeiten will. Dann bin ich wie im Wahn und schreibe voller Freude und Motivation los. Allerdings bin ich immer sehr unsicher damit und musste mich auch überwinden, überhaupt etwas davon öffentlich zu posten. Es ist halt keine tiefgründige, komplexe Poesie, sondern es sind eher einfache Reimverse. Tatsächlich bleiben die begeisterten Reaktionen auch aus und ich fürchte, niemand würde einen Gedichtband von mir kaufen. Aber es macht mir Spaß und das ist doch die Hauptsache. In der Anthologie befindet sich übrigens auch ein Gedicht von mir. Und eventuell habe ich neulich an einer Ausschreibung teilgenommen und eins meiner Gedichte wird in einem Gedichtband veröffentlicht. Aber dazu darf ich noch nicht mehr erzählen.
-
Rieke
Ich lese meistens zwei Bücher gleichzeitig.
Zuletzt habe ich Unravel Me von Tahereh Mafi (der zweite Teil einer Romantasy-Reihe) und Not My Problem von Ciara Smyth (ein queeres Jugendbuch) gelesen.
Aktuell lese ich Haunting Adeline von H. D. Carlton (Dark Romance) und Natrium Chlorid von Jussi Adler-Olsen (der neunte Band einer Thriller-Reihe).
Wie ihr seht, bin ich genreflexibel. Nur Historisches und Sci-Fi spricht mich eher nicht an. -
Rieke
Es ist schwierig, das so allgemein zu sagen. So individuell jeder Autor ist, so individuell sind auch die Tipps, die ihm weiterhelfen.
Für das Schreiben an sich würde ich immer empfehlen, zunächst nach Gefühl zu schreiben und sich darauf einzulassen, dass man in einen Flow gerät. Vertiefende Gedanken zu Formulierungen oder zum Plot kann man sich später noch machen. Es ist wichtig, dass man erst mal loslegt und nicht zu verkopft rangeht.
Sonst ist es generell wichtig, sich nicht zu sehr mit anderen Autoren zu vergleichen und sich nicht verunsichern zu lassen. Es ist sicher lohnenswert, sich Inspiration oder Meinungen zu holen, doch wenn das nur zu Selbstzweifeln führt, ist das nicht förderlich. -
Rieke
Sicher haben beide Seiten Vor- und Nachteile. Ich versuche, das kurz zusammenzufassen. Als freiberufliche Lektorin kann man von zuhause arbeiten, und zwar immer dann, wenn es einem passt. Man ist flexibel und nicht an bestimmte Arbeitszeiten gebunden. So kann man auch mal abends oder sogar nachts arbeiten oder am Wochenende oder feiertags und dafür tagsüber oder in der Woche mal nicht. So kann man Termine wahrnehmen und gerät nicht in die Bredouille, wenn die Kita mal zu ist. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass man selbst entscheiden kann, welche Aufträge man annimmt und welche nicht. Nachteilig ist, dass man sich auch um weniger schöne Aspekte kümmern muss, wie die Buchhaltung, Steuererklärungen, Angebote, Rechnungen, Versicherung … Zudem bekommt man kein Geld, wenn man urlaubt oder wegen Krankheit ausfällt. Die Kunden und Aufträge muss man außerdem selbst an Land ziehen und entsprechend Marketing betreiben.
Bei der Festanstellung kommt man in den Genuss von bezahltem Urlaub und Fortzahlung im Krankheitsfall. Außerdem hat man ein gesichertes Einkommen. Allerdings muss man sich an die Arbeitszeiten halten und sich für den Urlaub mit den Kollegen absprechen. Möglicherweise kommt auch noch ein langer Arbeitsweg hinzu. Zudem muss man die Manuskripte oder Projekte bearbeiten, die einem vorgesetzt werden.
Ich bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung und genieße die Freiberuflichkeit. Vielleicht ändert sich das eines Tages wieder und ich werde schwach, wenn ein Traumverlag eine Lektorin sucht. Wer weiß. -
Rieke
@origami Oh, das ist eine gute Frage. So genau kann ich das gar nicht sagen. Ich habe mit Francyne M. Foster (mit der ich die Anthologie herausgebe) herumgealbert und so ist es irgendwie entstanden. Der Whisky war zuerst da, dann kamen die Werwölfe und dann sollte es noch ein dritter Begriff mit W sein. Ursprünglich war es Waschmittel, aber wir haben uns schnell umentschieden und den Weichspüler gewählt. Dass aus unserer Blödelei tatsächlich mal ein (wirklich tolles) Werk entsteht, hätten wir wohl beide nicht gedacht.
-
Rieke
@betty-blue
Hallo zusammen!
Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, an eurer Fragestunde teilzunehmen. Ich knöpfe mir nun die Fragen vor und wünsche euch eine spaßige und produktive Schreibnacht.