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Buchspazierende
Für alle Teilnehmenden der 105. Schreibnacht mit Carsten Henn
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OriGami
@manuela-sonntag sagte in 3. Türchen - Vorstadtkrieg:
@OriGami Die Reihenfolge im Thread ergibt sich mWn daraus auf welchen Beitrag zuletzt geantwortet wurde, die kann man also vermutlich nicht fixieren…
Ah, ok, dann kann ich ja beruhigt frühstücken, danke.
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OriGami
Gibt es eine Möglichkeit, wie ich es schaffe, dass dieser Beitrag an dritter Stelle erscheint? Kann gerade nicht sehen, was ich dazu machen muss und wäre froh über einen Tipp.
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OriGami
3. Dezember – Vorstadtkrieg - @OriGami
Prompt: Dein Charakter konkurriert mit dem Nachbarn in einem gnadenlosen Kampf über die beste Weihnachtsdeko in der Straße.Es kann nur einen geben
Am Morgen des Vierundzwanzigsten Dezembers schaute Marten mit dem Fernglas die Straße hinab. Heiligabend, normalerweise ein Tag der Freude, nur nicht dieses Jahr. Nein, was er erspähte, erzeugte Unmut in Marten und seine Finger spannten sich um das geschwärzte Plastik. Es gab keinen Zweifel, was es war, Konkurrenz! Es ging Marten nicht um die geschmückten Häuser und Vorgärten seiner Nachbarn, wie die nette, alte Dame Helen von Gegenüber, die ihre Fenster schon jetzt mit den vielen Kerzenlichtern verziert hatte. Marten gönnte ihnen diese Vorfreude. So lange nicht die Grenze überschritten wird!, dachte er sich und schaute zu den Schuberts am Ende der Straße. Verächtlich musterte er die Deko und Lichter im Garten und an der Fassade. Unwillkürlich strich sich Marten über den Button, der seinen Hemdkragen zierte. Es war das Zeichen, dass er fünf Jahre in Folge das schönste und hellste Haus zur Weihnacht gehabt hatte. Dieser Button war eine Ehre, doch nun auch eine Last. Ich darf nicht nachgeben!, wurde Marten klar und so ging er hinab zu seiner Familie.
„Wie sieht es aus?“, wollte Marten von seinem zwölfjährigen Jungen wissen.
„Nicht gut, Dad!“ Marten nickte stumm. Wir haben nichts mehr, aber die Schuberts sicher auch nicht mehr!
„Dann ist es entschieden! Wir fahren gleich los und kaufen noch etwas ein!“, rief er aus. Seine Frau horchte auf.
„Aber Marten! Es ist Heiligabend! Welcher Laden hat jetzt noch Deko?“
„Das mag sein, aber wir müssen es versuchen!“, hielt Marten dagegen. „Jahr für Jahr waren wir das strahlendste Haus dieser Straße! Es ist eine Tradition, die ich irgendwann an unsere Kinder weitergeben werde…“
„Nicht an mich, Dad!“, unterbrach ihn seine Tochter mürrisch, ohne den Blick von ihrem Smartphone zu heben.
„Eine Tradition, die ich irgendwann an unseren Sohn weitergeben werde, Angela! Was für ein Vater wäre ich nur, wenn ich dies nicht beschützen würde?“
Marten ließ seinen Worten Taten folgen und fuhr mit seiner Familie in die Stadt. Doch Angela sollte recht behalten und selbst nach Stunden der Suche fanden sie keinen Laden mehr, der noch Weihnachtsdekoration verkaufte. Es muss doch noch etwas geben! Das kann nicht alles sein!, dachte Marten verbissen. Draußen war es bereits dunkel geworden und es näherte sich der heilige Moment. Wenn die Glocken sechs schlagen, dann muss ich fertig sein! Dies war der Zeitpunkt, an dem er siegen würde!
„Einen Laden noch!“, meinte er entschlossen, aber als er eintrat, blieb er abrupt stehen. „Die Schuberts!“, zischte er und taxierte seinen Gegenüber, der sich zu ihm umdrehte, als hätte er Martens Anwesenheit gespürt.
„Nachbar…“, meinte der große Mann gedehnt. „Was machen Sie denn hier?“
„Das Gleiche könnte ich Sie fragen!“ Martens Nachbar zuckte mit den Schultern, aber sein Blick war fest auf Martens Button gerichtet. In diesem Moment kam der Verkäufer zurück und stellte sich neben die Kasse.
„Was kann ich für Sie tun?“
„Ich hätte gerne…“, begann Mr. Schubert, aber Marten fuhr ihm einfach dazwischen.
„Deko! Lichterketten, egal was!“ Der Verkäufer beugte er sich unter den Tresen und fischte eine ramponierte Verpackung einer Lichterkette hervor.
„Wurde heute zurückgegeben… ist alles, was ich noch…“ Marten und Mr. Schubert starrten sich an. Die Luft knisterte förmlich zwischen ihnen.
„Unsere Straße ist nicht groß genug für uns beide, fürchte ich!“, meinte Mr. Schubert.
„Das sehe ich auch so, Sie können gerne gehen!“, erwiderte Marten. Ihre Hände schwebten zu ihren Hüften. Stille. Ich muss es tun!, wusste Marten. Wie auf ein stummes Signal hin, zogen beide ihre Geldbörsen und warfen den Inhalt über den Tresen.
„Ich kaufe sie!“
„Nein, ich kaufe sie!“ Gerangel entstand, aber Marten schaffte es, an die Verpackung zu kommen.
„Zum Auto!“, schrie er seiner Familie zu. Angela hechtete mit den Kindern sofort durch die Türen auf den Parkplatz.
„MARTEN!“, brüllte sein Nachbar von hinten.
„Los!“, rief Marten und sprang auf den Beifahrersitz. Seine Frau gab sofort Gas.
„Sie sind direkt hinter uns, Dad!“
„Ich weiß, Max!“ Marten zerriss die Packung, kramte die Lichterkette hervor, aber in diesem Moment bremste der Wagen plötzlich ab.
„Mist!“, fluchte Angela und Marten sah, dass sie in eine Schneewehe gefahren war.
„Ich laufe!“, entschied er.
„Du schaffst es, mein Schatz, wir glauben an dich!“, rief ihm Angela hinterher.In der Dunkelheit rannte Marten, als würde es um sein Leben gehen. Ich nehme den Weg zwischen den Häusern, da können sie mir nicht mit dem Auto folgen! Er rannte und rannte und endlich erkannte er seine Straße. Sein prächtiges Haus erhellte die Gegend wie ein Leuchtfeuer und beinahe wäre er mit Tränen in den Augen gestürzt, so ergriffen war er von dem Anblick. Die Kirchenglocke schlug das erste Mal und ihr klang gab Marten neue Kraft. Ich schaffe das!, sagte er sich selbst und hielt auf sein Zuhause zu.
„MARTEN!“ Ein Paar Hände erfassten ihn und Marten wurde zu Boden gerissen. Sein Nachbar und er rollten im Schnee umher, aber Marten konnte sich befreien und stapfte zu seiner Hecke. Hier muss sie irgendwo sein! Er ertaste die Steckdose, als sein Fuß nach hinten gezogen wurde. Schnell! Die Glocke schlug weiter und mit dem letzten Rest seiner Kraft stöpselte Marten den Stecker ein. Die Lichterkette erwachte zum Leben und schickte ihre gleißendes Licht die Reihe entlang. Ja!, dachte er erleichtert. Jetzt ist es eindeutig! Triumph breitete sich in seinem Körper aus, aber dann… verebbte dieses Gefühl so schnell, wie es gekommen war. Es knisterte, ein lauter Knall und wie Dominosteine in einer Reihe fielen bei einem Haus nach dem anderen das Licht aus. Angefangen mit Martens und zum Schluss mit dem der Schuberts, bis die ganze Straße dunkel war.
„Aber?“, keuchte Marten und sah sich um. Er konnte das fassungslose Atmen seines Feindes hören. „Was haben Sie nur getan, Schubert?“
„Ich? Sie haben doch…“ Plötzlich mischten sich eilige, schlurfende Schritte zu den Stimmen.
„Ach, du meine Güte, Marten!“, sprach Helen von gegenüber. „Ein Stromausfall an Heiligabend, kann man das glauben?“ Marten konnte es nicht glauben. Immer wieder schaute er sich um. Es ist alles weg! Das ganze Licht, die Deko!, wurde er sich bewusst, bis seine Augen endlich einige kleine, leuchtende Punkte erkannten. Sie kamen von dem Haus von Helen. Die ältere Dame folgte seinem Blick, dann lachte sie los.
„Wie es scheint, habe ich das schönste Haus in diesem Jahr, Marten!“, meinte sie und drehte sich wieder zu Marten um. „Aber vielleicht nächstes Jahr wieder, Herr Nachbar!“Fettschrift -
Tintenklecks
@lmtl sagte in Buchladen "retten"?:
Meiner Beobachtung nach halten sich unabhängige Buchhandlungen in erster Linie durch Veranstaltungen bzw. allgemeiner: Marktlücken.
Hier ein paar Ideen, was das sein kann:- eine Bloggerwand / Bloggertisch (Kooperation mit örtlichen Buchbloggern, die mit ihrer Reichweite Werbung für die Buchhandlung machen)
- Aktionen wie “Book-Blinddates” oder Themenwochen
- Lesungen
- Workshops
- Reiseangebote (z.B. Tagestour zur Buchmesse)
- Kooperation mit ansässigen Autoren (z.B. Lesungen, Signieraktionen, usw. - dadurch, dass die Fahrkosten entfallen, kann das sehr kosteneffizient sein)
- spezielle Angebote für bestimmte Zielgruppen, bspw. Kinder, Familien, Manga, Regionalkrimi (was auch immer vor Ort gut funktioniert)
- Social-Media-Präsenz
Ich glaube, der Schlüssel ist immer ein engagierter Ladenbesitzer mit guten Ideen.
Prima, vielen Dank für die ganzen Ideen!
Engagiert ist sie auf jeden Fall. Ich habe auch mitbekommen, dass die Damen selbst bereits am Pläneschmieden sind, auch wenn ich die Pläne leider nicht mitbekommen habe.🙈 -
Tintenklecks
@nessalie sagte in Buchladen "retten"?:
Huhu, ich hab leider gerade aktuell keine Ideen oder Expertise für so etwas, aber kann man bei dem Buchladen auch online bestellen?
Ja, kann man!
Wenn man vor 17 Uhr Bescheid gibt, sind die meisten Sachen sogar schon am nächsten Tag um 9 Uhr da.
Da das ein Dorfladen ist, holen die meisten ihre Sachen vor Ort ab. Während Corona wurde aber auch schon geliefert.
Theoretisch kann man auch etwas bestellen, das die Mitarbeiterinnen dann im Laden verpacken lassen und jemandem dann als Geschenk mit der Post weiterschicken.
Ob sie generell versenden, weiß ich gar nicht. Für das Weitersenden zahlt man aber bspw. kein Porto und online wird die Möglichkeit, glaube ich, gar nicht aufgezeigt.🤔
Waren vielleicht auch nur Gefälligkeiten gewesen.🙈 -
Nessalie
Huhu, ich hab leider gerade aktuell keine Ideen oder Expertise für so etwas, aber kann man bei dem Buchladen auch online bestellen?