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Betty Blue
Um frische Schusswunden bin ich bisher rumgekommen und hab auch keinerlei Bedürfnis, das zu ändern. (Allerdings habe ich schon Patient:innen nach Bauchschüssen betreut…)
So Sachen wie eine Lungenentzündung sehe ich natürlich immer mal wieder, und auch die Sepsis (Blutvergiftung) begegnet mir im klinischen Alltag öfter, als mir lieb ist. Beides sind schwerwiegende Erkrankungen, die tödlich verlaufen können - gerade, wenn der Patient vorher schon geschwächt ist.
Infizierte Wunden und Brandwunden kenne ich zur Genüge, und ich habe lange genug auf der Gynäkologie gearbeitet, um zumindest ein Grundwissen über den Geburtsvorgang mitzubringen.
Ich könnte also recht viel aus meinen eigenen Erfahrungen schöpfen, das hat geholfen. Obwohl es natürlich ein Unterschied ist, ob man einen septischen Patienten am Monitor hat, ihm per Spritzenpumpe zwei Breitbandantibiotika gibt und ihn mit Sauerstoff versorgt, oder ob man in einem Hotel im Wald festsitzt und in einer Tour improvisieren muss…
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Betty Blue
Ich sehe das Schreiben weniger als Hobby und mehr als Nebenberuf. Klar wäre es schön, wenn ich damit viel Geld verdienen würde!
Aber nur vom Schreiben zu leben, das wär nichts für mich. Dazu bin ich viel zu gern Krankenschwester, ich würde meinen Brotjob einfach nicht aufgeben wollen.
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Betty Blue
Nicht so richtig… Ich mag das Buch von Philippe Djian und irgendwie bin ich seit Ewigkeiten als Betty Blue im Netz unterwegs… Gibt auch ein Lied von den 69 Eyes, das so heißt. Irgendwie ist der Nickname geblieben.
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Betty Blue
Oh ja! Das Ding im SP ist ja - man hat keinen Verlag hinter sich, der einem sagt “Hey, das ist gut, das kannst du so veröffentlichen!” Diese Entscheidung, wann es gut ist, muss man selber treffen, und ich bin oft sehr unsicher in solchen Belangen.
Auch in Schreibkrisen, wenn ich einfach keinen Spaß am Schreiben habe oder partout nicht weiterkomme, überlege ich immer mal wieder, hinzuschmeißen. Aber eigentlich weiß ich auch, dass ich das nie könnte, weil das Schreiben mir viel zu wichtig ist.
Es hilft mir, mir selbst zu verdeutlichen, dass Zweifel normal und in Ordnung sind und dass sie verfliegen werden, wenn ich mich nicht zu sehr hängen lasse. Außerdem der Austausch mit anderen Schreibenden - das ist so unglaublich viel wert, ich kann’s nur immer wieder betonen!
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Betty Blue
I see what you did there
Vor fünf Jahren und 26 Tagen habe ich mich hier in der Schreibnacht registriert. Was würde ich der Anna von damals sagen?
“Du tust das Richtige. Dieses Forum wird dir ganz neue Möglichkeiten aufzeigen und du wirst dir ein Schreibleben ohne die Schreibnacht bald gar nicht mehr vorstellen können. Also hör auf, dir ständig Gedanken über alles zu machen, und registrier dich da! Oh, und wenn es so weit ist - hab nicht so unglaublich viel Angst vor Instagram, das beißt nicht.”
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Betty Blue
Erst das Buch, dann der Titel.
Ganz lange lief SPLITTERSTERNE: Toter Himmel bei mir unter dem Arbeitstitel Raining Stars, das ist ein Songtitel der Band Lord of the Lost. Deren Musik hab ich zum Schreiben immer gehört und Raining Stars ist eins meiner liebsten Lieder, und ich glaube, es lief gerade, als ich mein NaNo-Projekt angelegt habe… Jedenfalls hatte der Titel sich bei mir eingebrannt. Ich war fast so weit, die Band anzuschreiben und zu fragen, ob ich ihn benutzen darfAber ich mag deutsche Titel für Bücher, die in Deutschland spielen. (Und hab mich nicht getraut, ich geb’s ja zu.) Also hab ich versucht, den Raining Stars-Vibe irgendwie ins Deutsche zu transferieren, und rausgekommen ist dann eben SPLITTERSTERNE. Mittlerweile find ich das auch viel besser als Raining Stars!
(Teil 2 und 3 laufen unter den Arbeitstitel Doomsday Disco und Utopya, was auch beides Songs dieser Band sind…)
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Betty Blue
Ich bin jetzt seit fünf Jahren hier und kann ganz offen und ehrlich sagen, dass ich ohne die Schreibnacht nicht an dem Punkt wäre, an dem ich bin. Ohne all die Unterstützung und Motivation, die ich hier erfahren habe und noch erfahre, hätte ich mich nie ans Selfpublishing getraut. Ich hätte mich nie an Instagram gewagt, nie meine erste Online-Lesung gehalten, nie den Mut gefunden, auf der Arbeit zu erzählen, dass ich schreibe. Die Schreibnacht ist ein ganz integraler Bestandteil meines Autorinnenlebens! Ich habe hier so viel gelernt, Kontakte geknüpft, tolle Leute kennen gelernt… Das ist unglaublich schön!
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Betty Blue
Zweifel sind ganz normal, glaube ich, und auch ein Zeichen, das man bereit ist, sich selbst zu reflektieren. Wenn man keine Zweifel hätte, würde man einfach alles in die Welt raushauen und die Qualität würde darunter leiden.
Trotzdem ist dieser innere Kritiker manchmal sehr schwer zu händeln. Mir hilft es in solchen Situationen, darüber zu sprechen. Ich tausche mich dann mit anderen Schreibenden aus, im Idealfall mit jemandem, der weiß, was ich schreibe. Dadurch bekomme ich Bestätigung von außen, das hilft natürlich dem Ego, und gleichzeitig - was vielleicht noch viel wichtiger ist - das Wissen, mit diesem Problem nicht allein zu sein. (Außerdem hilft es gelegentlich, einfach mal ausgiebig zu jammern.) Wir alle kämpfen hin und wieder mit dem inneren Kritiker. Und das ist okay, und es ist auch okay, sich deswegen eine Pause vom Schreiben zu gönnen. Man sollte nur nicht aufgeben
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Betty Blue
Spoilerfrei ist das jetzt gar nicht so leicht zu beantworten. Deswegen beziehe ich es mal auf alle meine Schreibprojekte und nicht nur auf die SPLITTERSTERNE-Trilogie…
Ich bin kein Fan davon, Charaktere nur des Dramas wegen sterben zu lassen. Wenn der Plot es aber erfordert, bringe ich auch mal Protagonist:innen um - oder Figuren, die ich selber sehr liebe. Denn so nervig es ist, wenn jemand nur sterben muss, damit was passiert, so nervig finde ich es auch, wenn alle immer alles überleben, obwohl die Logik irgendwie gebietet, dass nicht alle durchkommen können.
Dann tippe ich die Szene und bin noch während des Schreibens ein bisschen schockiert von dem, was ich da gerade schreibe… Hinterher jammere ich dann gern bei Leuten, die das Projekt kennen, und lese dann obsessiv meine Lieblingsszenen mit dem Charakter nochmal.
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Betty Blue
Erotik
Klingt jetzt vielleicht prüde, aber ich schreibe nicht gern Spice Szenen. (Ich finde sie nicht so schwer wie Romantik, aber ich mag sie auch nicht.) Einen Roman zu schreiben, an dem sich erotische Szene an erotische Szene reiht, kann ich mir so gar nicht vorstellen… Ich wüsste nicht, wo ich dazwischen den Plot einbringen sollte. Klar, andere Leute schaffen das - mal mehr, mal weniger - aber ich? Nein, ich bleibe lieber dabei, Sachen explodieren zu lassen